OKB Chelomney 16chA "Priboy"

Brengun BRP72035 - 1:72

Vorbild: Die Arbeiten an einem Verpuffungsstrahltriebwerk in der Sowjetunion begannen 1942 unter der Führung von Wladimir Nikolajewitsch Tschelomei. Es dauerte zwei Jahre, bis das erste sowjetische Strahltriebwerk gebaut und getestet werden konnte. Die erste Variante einer sowjetischen Flügelbombe war die 10ch. Wahrscheinlich wurden an die 300 Exemplare gebaut. Das Design der 10ch ähnelte dem der deutschen V1.

1945 wurden die Entwicklungen zu der 16ch Flügelbombe abgeschlossen. Die endgültige Version der 16ch verfügte über zwei D-3 Triebwerke, angebracht am hinteren Teil der Hülle. Als Trägerflugzeug wurde zunächst der Bomber Tu-2 ausgewählt, später wurden auch Tu-4 genutzt. 1947 orderte die sowjetische Regierung drei verschiedene Versionen: luft-, wasser- und bodengestützt. Später reduzierte man jedoch die Bestellung auf die 16chA Flugkörper und die Zieldarstellungsdrone 10chM.

Quelle:
Übersetzung des Vorbildteiles aus dem Bausatz

Bausatz: Die tschechische Firma Brengun brachte bereits vor einigen Jahren eine 16chA in 1:48 heraus. Nun wird dieses Modell auch dem 1:72-Liebhaber angeboten. Der Flugkörper kommt in einem kleinen, attraktiven Faltkarton daher. Enthalten ist ein Spritzling mit 27 Teilen aus grauem Plastik, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Der Guss der Plastikteile ist bis auf minimale Fischhäute tadellos.
Der Bau der wenigen Teile sollte keine Herausforderung darstellen und ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Es gibt zwei verschiedene Seitenruder, abhängig von der Bemalungsvariante. Zusätzlich zu dem Flugkörper liegt dem Bausatz noch ein Transportwagen bei, sodass die Darstellung auch auf einer Vignette/einem Diorama möglich ist.

Die Bauanleitung ist kurzgehalten, zeigt aber alle Schritte genau an. Löblich ist die Abbildung von Originalbomben sowohl auf dem oben erwähnten Transportwagen als auch an Bombern befestigt. Als Bemalungsanleitung dient lediglich die Rückseite des Kartons. Im Gegensatz zum 1:48er-Modell gibt es fünf Bemalungsvarianten, die jedoch nicht näher erklärt werden. Der Decalbogen ist sauber gedruckt und weist keine Fehler auf.

Fazit: Dieser kleine, aber feine Bausatz bietet dem Modellbauer alles, um schnell eine ansehnliche 16chA Flügelbombe darzustellen. Aufgrund der geringen Teileanzahl ist der Bausatz gut für ein Wochenendprojekt und für Anfänger geeignet. Wer maskieren mag, bekommt auch zwei anspruchsvollere Bemalungsvarianten.

Der Preis liegt bei etwa 10 €. Zu erhalten ist der Bausatz beim gut sortierten Modellbaufachhändler.

Philip Koch, Godern (Dezember 2020)