MXY-7 K1 OHKA (Kirschblüte) Trainer

Brengun BRP72029 - 1/72

Vorbild: Das Projekt der MXY-7 wurde 1944 durch die Entwicklung der deutschen V-1 inspiriert. Allerdings gab es Probleme bei der Konstruktion der Steuerung, denn die Pläne wurden nun unvollständig mit einem U-Boot aus Deutschland geliefert. Statt eine Steuerung neu zu entwickeln kam man auf die Idee das Projekt von Lt. Ohta aufzugreifen. Dieser hatte schon 1943 eine bemannte Flugbombe vorgeschlagen.

Im Heck befanden sich Feststoffraketen. Der erste Prototyp dieser einfachen Flugbombe flog im September 1944 und schon einen Monat später lief die Serie an. Dabei entstanden vier verschiedene Versionen (Ohka Modell 11/22/33 und 43). Die Bomben sollten mittels Mitsubishi G4M oder Yokosuka P1Y in Ziel Nähe gebracht werden. Allerding waren die Trägerflugzeuge verwundbar und die wenig ausgebildeten Piloten hatten Probleme diese Selbstopferwaffe ins Ziel zu bringen. So gestaltete sich der Einsatz dieser wenig erfolgreich. Vom Modell 11 entstanden ca. 755 Exemplare. Davon wurden ca. 300 zum Einsatz nach Okinawa gebracht. Es gab auch 45 Ausbildungsflugzeuge. Diese hatten statt des Sprengkopfes einen Wasserbalast und eine Landekufe. Weiterhin gab es auch eine doppelsitzige Trainingsversion.





Bausatz: Brengun aus Tschechien hat einen Short-Run-Bausatz der MXY7K-1 Ohka passend zur Einsatzversion im Maßstab 1/72 im Angebot. Zuvor hatte man dort auch einen 1/48er Bausatz herausgebracht.

In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt ein grauer Spritzgussrahmen mit 27 Einzelteilen, ein Klarsichtteil, zwei Resinteile ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Bauteile sehen recht gut aus. Das Cockpit war auch im Original etwas spartanisch ausgestattet. Hier gibt es nur fünf Teile zu verbauen. Aber Brengun hat ja noch ein Fotoätzteilset im Angebot. Dort gibt es auch die passenden Sitzgurte. Die Rumpfinnenseiten sind aber schön detailliert.



Die Kufe der Trainervariante wird mittels dreier Kunststoffteile am Rumpf befestigt und ist recht filigran. Ansonsten gibt es außen nicht viele Teile zu verbauen. Die Tragfläche entsteht aus vier Teilen und die Querruder haben scharfe Hinterkanten. Diese findet man auch beim Höhenleitwerk sowie den Seitenrudern. Mit der einteiligen Kanzel wird das Cockpit verschlossen. Als Präsentationsmöglichkeit dienen die drei Böcke, Diese entstehen aus den elf Resinteilen.



Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Es gibt auch noch eine Menge Wartungshinweise. Die Bemalungshinweise werden in Tschechisch und Englisch geliefert.

Bemalungen:

Fazit: Brengun liefert hier einen zeitgemäßen Short-Run-Kit der Trainer-Variante der Ohka in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Brengun liefert noch ein Fotoätzteilset sowie die passenden Masken für das Klarsichtteil.

Erhältlich ist dieses Set bei BRENGUN in der Tschechischen Republik (zu erreichen über www.BRENGUN.cz).

Literaturempfehlung:

Japanese Special Attack Aircraft & Flying Bombs
White Series No. 9101
Ryusuke Ishiguro/Tedeusz Januszewski
Mushroom Model Publications 2009
ISBN 978-83-89450-12-8.

Volker Helms, Godern (August 2018)