Vorbild: Der Minneapolis-Moline NTX war ein allradgetriebener Flugzeugschlepper von einem Hersteller, er für seine Landmaschinen bekannt war. Der NTX war für Frontflugplätze gedacht, wo die Einsatzbedingungen extrem und die Möglichkeiten begrenzt waren. Etwa 840 NTX Traktoren wurden zwischen 1942 und 1944 gebaut. Viele von diesen versahen ihren Dienst auf Flugplätzen der U.S. Navy oder des Marine Corps im Pazifik, allerdings wurden auch einige in den USA verwandt. Eine große Anzahl von NTX hat niemals den Einsatz gesehen, da sie für einen langen, beschwerlichen Kampf durch den Westpazifik eingelagert waren, nach dem Krieg aber wahrscheinlich verschrottet wurden. Nur wenige existieren noch in Sammlungen und Museen.
Der NTX war flach und kompakt, um für den Transport möglichst wenig Platz zu verschwenden und um unter den Flügeln von abgestellten Flugzeugen hindurch fahren zu können. Sein Allradfahrwerk gab ihm die Möglichkeit auch schwere und Große Flugzeuge auf unebenen Dschungel-Flugplätzen zu bugsieren. Es wurde von einem 45PS Motor angetrieben und erreichte ein maximale Geschwindigkeit von etwa 75 km/h wurde aber selten schneller als 50km/h gefahren.
Das Fahrwerk war dem des GMC „deuce-an-a-half“ 6x6 sehr ähnlich. Gebremst war das Fahrzeug lediglich auf der Hinterachse. Vorn war es nur wenig gefedert, aber besser als hinten, dort gab es nämlich gar keine Federung. Dadurch wurde ein starkes einfedern unter Belastung vermieden und wie komfortabel muss die Federung bei 50km/h schon sein...
Bausatz: Dieser Bausatz ist ein typischer Vertreter aus dem Hause Belcher Bits. Die Vorbildauswahl ist phänomenal interessant und gut recherchiert, die Umsetzung im Modell ist ordentlich, aber nicht mit Aires oder Wolfpack (um nur mal zwei zu nennen) vergleichbar. Bei meinem Bausatz gibt es ein paar Gusslunker und Luftblasen und an den Rädern sind einige Formreste hängen geblieben. Für die Achsen liegt ein Plastikstab bei. Ansonsten muss man aber im Fundus nachsehen, ob sich noch Pedalerie, plastic-sheet und Draht für die Detaillierung findet. Allerdings lässt einen die Bauanleitung hier nicht allein, sondern beschreibt vieles in Wort(Englisch) und Bild.
Fazit: Ich finde das Modell toll! Zwar bedarf es einiger Eigeninitiative und ein paar Dinge aus der Ersatzteilkiste (z.B. Feuerlöscher, Brems- und Unterlegklötze, vielleicht auch ein paar Seile und 'ne Ölkanne), aber als Ergebnis steht ein Modell, das nicht jeder auf seinem Diorama oder in seiner Vitrine hat. Vielleicht gibt's ja auch noch mal einige Figuren von Tamiya oder ICM zum Thema Pazifikkrieg, aber auch mit den bestehenden Sets lässt sich schon Einiges erreichen. Empfehlenswert.
Bezug: Ich habe meinen Bausatz über Aero-Spezial gekauft, man kann aber auch bei Belcher Bits direkt bestellen.
Steffen Arndt, Barsinghausen (August 2011)