Vorbild: Die Bregut Br 690 Reihe entstand aufgrund einer Ausschreibung des französischen Luftfahrtministeriums. Dort wurde 1934 ein schweres Kampfflugzeug gesucht. Gewonnen wurde diese Ausschreibung von der Potez 630. Danach beteiligte man sich an einen weiteren Wettbewerb in dem ein Angriffsflugzeug gesucht wurde. Diesen gewann Breguet. Man bestellte erstmal die Br 691 mit dem Hispnao & Suiza 14Ab. Damit gab es jedoch erhebliche Motorenprobleme.
Breguet stellte die Fertigung auf die Version Br 693 mit Gnome-Rhone 14M um. Dieser wurde auch auch in der Potez 630-Serie verbaut. Die Br 695 wurde ab 1940 mit dem Pratt&Whitney Twin Wasp Junior in einer Stückzahl von zehn Exemplaren gefertigt. Somit blieb die 693 mit 224 Stück die am häufigsten produzierte Version. Nach der Kapitulation Frankreichs gingen die verbliebenen Maschinen an die Vichy-Luftwaffe. Nach der Besetzung Restfrankreichs im November 1942 gingen die noch vorhandenen Breguet an die deutsche und italienische Luftwaffe.
Bausatz: Unter dem Label Azur erscheinen nach und nach die Flugzeuge der französischen Luftwaffe. So war es nur eine Frage der Zeit bis die Breguet Br 690-Reihe erscheint. Zuvor gab es einen recht ordentlichen, jedoch nicht mehr zeitgemäßen, Bausatz von Heller/Smer. Im stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 87 Bauteilen, zwei Resinteile, 16 Klarsichtteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung.
Die Bauteile sind wieder die typische Short-Run-Azur/MPM-Qualtiät mit feine Oberflächendetails aber mit groben Angüssen. Überraschungen gibt es hin und wieder bei der Passung. Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Azur ist sogar noch ein Stück weiter gegangen und hat fast den gesamten Rumpf innen detailliert. So gibt es die Rumpfspanten und strukturierte Rumpfinnenseiten. Der Arbeitsplatz des Piloten befindet sich in einer detaillierten Cockpitwanne mit strukturierten Instrumentenbrett. Azur hat auch die Sitzgurte des Piloten nicht vergessen.
Weiter hinten im Rumpf befinden sich die Bombenmagazine mit den dazugehörenden Bomben. Deren Leitwerte werden aus Fotoätzteilen nachgebildet. Natürlich hat Azur auch den Arbeitsplatz des Bordschützen mit Teilen aus Spritzguss- und Fotoätzteilen ausgerüstet.
Die beiden Motoren bestehen aus Resin und sind ordentlich detailliert. Aus fünf Einzelteilen besteht eine Luftschraube. Hier muss bisschen probiert werden. Schön dünn sind die Klarsichtteile. Ich persönlich würde die kleinen Fenster lieber mit Cristal Klear nachbilden.
Der kleine Decalbogen ist perfekt im Register gedruckt. Es gibt auch ein paar Wartungshinweise. Azur bezieht sich in der Bauanleitung auf das Farbsystem von Gunze.
Bemalungen:
Fazit: Ein interessanter und sehr gut detaillierter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (Juni 2011)