Vorbild: Die DC-9 entstand bei Douglas als Ergänzung zur vierstrahligen DC-8 als zweistrahliges Kurzstreckenverkehrsflugzeug mit einem relativ schmalen Rumpf. Die Triebwerke waren im Heck angebracht. Das Höhenleitwerk war als T ausgebildet. Der Erstflug war 25. Februar 1965. Die Series 10 bzw. DC-9-10 war das erste Serienmodell dieses Typs. Diese Variante konnte 90 Passagiere befördern. Schon am 18. September 1965 wurde das erste Exemplar an Delta Air Lines ausgeliefert.
Es gab einige Unterversionen mit den Bezeichnungen DC-9-11, -12, -13, -14, -15. Als Umbauten entstanden die Frachtflugzeuge DC-9-15F. Die Unterschiede lagen vor allem im Triebwerksbereich. Es waren Pratt & Whitney JT8D-5 bzw. JT8D-7. Ältere Varianten wurden im Laufe der Zeit auf den Standard der DC-9-15 hochgerüstet. Bis Ende 1968 wurden 137 Exemplare gebaut.
Bausatz: Atlantis hat diverse ältere Bausatzformen zum Leben erweckt. So ist es auch bei dieser ehemaligen Aurora-Form der DC-9-10 im Maßstab 1/72. Die erste Auflage kam schon 1965 mit TWA-Decals auf dem Markt. 1974 folge noch eine Decalvariante von Hughes Airwest. So findet man jetzt beide Varianten in dem Bausatz.
In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich in eine Tüte verpackt vier weiße "Spritzgussrahmen" mit 31 Teilen, einem Klarsichtteil, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Teile lassen das Alter deutlich erkennen. Es gibt recht grobe Strukturen für die Ruder, Klappen und Türen.
Natürlich ist der Rumpf innen leer. Wer will, der kann sich hier richtig austoben und das Cockpit völlig neu aufbauen. Das Fahrwerk ist auch recht rustikal einfach gehalten. Die Fahrwerksschächte sind recht flach und ohne Details.
Der große Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Mittels Decals werden die Kabinenfester dargestellt. Die Farbangaben sind in Englisch. Leider gibt es kein Bemalungsplan für die TWA-Maschine.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Die DC-9-10 im Maßstab 1/72 ist aktuell einzig auf dem Markt und vor dem Kauf muss man entscheiden ob man aus Nostalgiegründen einfach aus der Kiste baut oder ob man Zeit und Kraft für eine heutigen Ansprüchen genügendes Modell aufwendet. Ich finde die Zeitreise in die Modellbauvergangenheit sehr empfehlenswert!
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel.
Volker Helms, Godern (Dezember 2018)