Iljuschin Il-38/Il-38N

Amodel 72010-02 - Amonster 1/72

Vorbild: Die Iljuschin Il-38 ist eine Ableitung aus dem Passagierflugzeug Il-18 und wird für die U-Boot-Abwehr eingesetzt. 1960 bekam das Konstruktionsbüro Iljuschin den Auftrag für diese militärische Ableitung der Il-18. Um den durch die schwere Ausrüstung veränderten Schwerpunkt auszugleichen wurde die Tragfläche um 1,8 Meter nach vorn verschoben. Dadurch wurde das Erscheinungsbild dieses Flugzeuges verändert. Schon am 21. September 1961 erfolgte der Erstflug des aus einer Il-18 entstandenen Prototyps. Zwischen September 1967 und Februar 1972 entstanden nur 58 Exemplare. Im Ursprung dachte man an nicht weniger als 250 Il-38!

Einige Exemplare wurden nach Indien exportiert. Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts flogen von Kairo aus einige Maschinen mit ägyptischen Markierungen. Es waren nur „getarnte“ sowjetische Maschinen. Die indischen Exemplare werden derzeit durch P-3C Orion abgelöst und in Rußland will man die Maschinen nach Modernisierung zur Il-38N noch bis 2020 in Dienst halten.

Bausatz: Hierbei handelt es sich um ein modifizierten Kit damit daraus auch die aktuelle Il-38N entstehen kann. Im attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei Großbauteile (Rumpf und Tragfläche) aus GFK, 28 Klarsichtteile, 292 Spritzgußteile, ein kleiner Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung.



Die beiden Großbauteile müssen noch verschliffen werden. Einige Bohrungen im Rumpf für die Fenster sind selbst durchzubohren. Gut gelungen ist die Tragfläche mit den positiven V-Winkel und den recht scharfen Hinterkanten.



Das Cockpit ist recht rustikal. Es gibt ein selbst zu bemalendes Instrumentenbrett, diverse Konsolen, Sitze und Steuerknüppel. Wer will, der kann hier noch verfeinern. Viel ist aber nicht durch die kleine Cockpitverglasung zu sehen. Das Fahrwerk wird gleich in die Bugsektion eingebaut. Vor dem Einbau der beiden Waffenschächte sollte man das Buggewicht nicht vergessen, denn unserem Modell fehlt die schwere sowjetische Elektronik im vorderen Bereich.



Alle vier Luftschrauben entstehen aus acht einzelnen Bauteilen. Hierbei müssen die Luftschrauben Blatt für Blatt ausgerichtet werden. Die Detaillierung des Hauptfahrwerks ist gut. Hier könnten vielleicht ein paar Leitungen ergänzt werden.



Zum Schluss muss sich entschieden werden ob die Il-38N oder die „normale“ Version entschieden werden. Die charakteristische Antenne der N gibt es hier optional dazu. Der kleine Decalbogen ist gut gedruckt und enthält neben den Sternen, einer Sondermarkierung auch Wartungshinweise.

Bemalung

Literatur:

Ilyushin Il-18/-20/-22 – A Versatile Turboprop Transport, Yefim Gordon and Dmitriy Komissarov, AEROFAX – Midland Publishing 2004, ISBN 1-85780-157-1.

Fazit: Ein gut gemachter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Durch die ungewöhnliche Bauweise sollte man sich nicht abschrecken lassen. Der Preis drückt aber leider die Begeisterung nach unten. Einen Hingucker für jede Modellbauausstellung erhält man als Lohn. Es gibt ja noch weitere Varianten der Il-18/20/22-Reihe.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Volker Helms, Godern (Oktober 2010)