Vorbild: Ab 1966 begann bei Berijew die Arbeit an Version der An-24, die für Luftbildzwecke optimiert war. Die ersten Arbeiten liefen unter der Bezeichnung An-24FK. Es wurden insbesondere der Bug, das Cockpit und der Rumpf für den Einbau kartographischer Instrumente modifiziert. Das so umgebaute Flugzeug hatte am 21. August 1967 seinen Erstflug. Nach den staatlichen Abnahmeprüfungen ging das Flugzeug dann als An-30 in Kiew 1971 in Serienbau.
123 Exemplare wurden bis 1980 in verschiedenen Versionen gebaut. Gegenüber dem Prototyp fielen die fehlenden Rumpffenster auf. So gab es hinter den Türen nur noch drei Fenster. Die meisten Maschinen wurden unter der Bezeichnung An-30A fertiggestellt. Davon gingen die Masse an die sowjetische Aeroflot (65), weitere an andere zivile Nutzer(6) in der UdSSR und immerhin 18 Exemplare wurden exportiert – die Masse davon nach China – . 26 Flugzeuge mit der Bezeichnung An-30B erhielten die sowjetischen Luftstreitkräfte. Sie unterschieden sich durch eine höherwertige technische Ausstattung von ihren zivilen Schwestern. Drei Maschinen wurden auch in Afghanistan eingesetzt. Im späteren Jahren wurden einige An-30 für verschiedene Aufgaben modifiziert. So wurden sie auch für „Open Skies“-Einsätze eingesetzt.
Bausatz: Amodel hat schon einige Versionen der Antonow-Zweimot-Props im Programm. So war eine An-30 nur logisch. Begonnen hat man mit der militärischen Version An-30B.
Im etwas zu großem stabilen Stülpkarton befinden 16 hellgraue Spritzgussrahmen mit 137 Bauteilen, drei klare Rahmen mit 43 Teilen, einen Decalbogen und die Bauanleitung. Einige Bauteile wandern in die Restekiste.
Die Masse der Spritzgussteile ist bekannt. Der Bugbereich unterscheidet sich deutlich von den bisherigen Bausätzen. Daher sind hier die meisten Unterscheidungsmerkmale zu finden. Das Cockpit ist, wie bei Amodel üblich, grundsolide aber nicht üppig detailliert. Mein Vorbildmaterial liefert allerdings auch nicht mehr Informationen zur Nachdetaillierung. Als Decal gibt es aber die Instrumente. Die Montage der Bugverglasung ist etwas schwierig, denn sie wird aus bis zu sechs Teilen zusammengesetzt.
Höhen-, Seitenleitwerk, Landeklappen und Querruder sind so einteilig gestaltet, dass sie eine scharfe Hinterkante haben. Fahrwerksschächte musste Amodel nicht detaillieren, denn bei der An-30 sind die Klappen beim ausgefahrenen Fahrwerk zu. Für die Tragfläche hat Amodel einen kleinen Holm zur Unterstützung der Biegefestigkeit vorgesehen. Eine Angabe zum Buggewicht konnte ich nicht entdecken.
Die Farbhinweise sind verbal in englischer sowie russischer Sprache und für das Farbsystem von Humbrol. Der auf rötlichem Decalpapier gedruckte Bogen enthält auch einen umfangreichen Satz Wartungshinweise. Ein Versatz ist nicht zu erkennen.
Bemalung
Literatur:
Antonov's Turboprop Twins An-24 / An-26 / An-30 / An-32, Red Star Volume 12, Yefim Gordon, Dmitriy Komissarov und Sergey Komissarov, Midland Publishing 2003, ISBN 1-85780-153-9. |
Fazit: Für Freunde der sowjetischen/russischen Luftfahrt gibt es hier einen sehr interessanten Bausatz. Wer auch mal ein anderes Thema bauen möchte, dem sei dieser Kit ebenso empfohlen. Aufgrund des modularen Aufbaus ist es aber kein Anfängerbausatz.
Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de
Volker Helms, Godern (Januar 2011)