Shorts Tucano T.1
2010 Display

AlleyCat ACRK 48-02 – Resin/Multimedia – 1/48

Vorbild: Die Short S-312, auch als Short Tucano oder Short S-312 T Mk 1 bekannt, ist ein zweisitziges Turboprop-Schulflugzeug der britischen Royal Air Force von 1985. Sie entstand aus der brasilianischen Embraer EMB-312 Tucano, allerdings erhielt sie das Garrett TPE331-Triebwerk, mit dem sie höhere Geschwindigkeiten erreicht.

Die Tucano wurde 1985 als Nachfolger des Schulflugzeugs BAC Jet Provost gewählt. Der Garrett-Turbopropmotor erzeugte allerdings eine ganze Reihe von Motorproblemen. So konnte das Flugzeug erst ab 1989 in Dienst gestellt werden.

Neben dem Motor gibt es noch weitere Unterschiede zur Embraer Tucano, so hat sie einen festeren Flugzeugrahmen, ein neues Cockpit – baugleich zur BAE Hawk, einen Vierblattpropeller anstatt eines Dreiblattpropellers, ventrale Luftdruckbremse und neue Flügelspitzen sowie den Martin-Baker MB 8LC Schleudersitz für beide Besatzungsmitglieder.

Im Betrieb erwies sich die Short S-312 Tucano um 70% wirtschaftlicher als ihr Vorgänger, der in den späten 60er Jahren (Erstflug 1967) entwickelt worden war. Sie hat eine größere Flugdauer und Reichweite als die strahlgetriebene BAC Jet Provost T.5.
Quelle: Wikipedia Short TucanoT.1

Bausatz: Meines Wissens gibt es kein Plastikmodell dieses Typs in 1/48, daher fand ich den Resin-Multimedia Bausatz von AlleyCat ganz interessant. Allerdings schreckte mich immer der Preis von 48 GBP plus Versand. Als nun Ali von A2Zee ankündigte, dass die Decalsätze für die 2010er Display-Bemalung - angelehnt an den Anstrich früher Jagdflugzeuge der RAF im Zweiten Weltkrieg – langsam zu Ende gehen, habe ich mir einen Bausatz für meinen Telfordbesuch reserviert.

In der stabilen Pappschachtel befindet sich die Bauanleitung, Decals, ein kleiner Bogen Ätzteile, Metallgussteile für das Fahrwerk sowie Ballast, damit das Modell auch auf allen Rädern steht. Hauptbestandteil sind natürlich die exzellent gegossenen Resinteile welche in einer Luftpolstertüte gelagert sind, wobei einzelne Teile nochmal extra in Ziplock Beuteln verpackt sind. Auch die Kanzel ist ein Gießteil in Resin. Für diese liegen auch Montex-Masken bei.

Wie schon erwähnt sind diese Bauteile sehr sauber gegossen. Der einteilig Rumpf ist bei weitem am schwierigsten von seinem Anguss am Leitwerk und einer Gießnaht an der Formtrennstelle unter dem Rumpf zu befreien. Bei meinem Exemplar war der Rumpf auch etwas verzogen, das ließ sich aber sehr leicht in heißem Wasser unter Zuhilfenahme der Cockpitwanne und des Bugs richten.

Da in Resin komplexere Baugruppen als in Plastik möglich sind, wartet der Bausatz mit vergleichsweise wenigen Teilen auf. Meine Passproben waren alle erfolgreich und für alle kritischen Teile gibt es Positionierungshilfen .. es muss also nichts stumpf aneinander geklebt werden. Trotzdem muss man Sorgfalt walten lassen, um möglichst wenig spachteln zu müssen.

Die Bauanleitung ist für ein solches Produkt sehr gut. Allerdings sollte man des Englischen mächtig sein, da die Anweisungen textlich mit Hinweis auf Fotos erfolgen. Andererseits ist der Bausatz nicht so komplex, dass man fehlende Spachkenntnisse nicht auch durch etwas Erfahrung ersetzen könnte.

Bemalungsvarianten:

Die Abziehbilder sind hervorragend gedruckt. Für die Produktion zeichnet Fantasy Printshop verantwortlich, die so etwas wie Cartograf für die Kleinserie sind. Die Anbringung ist auf einer beidseitig farbig bedruckten A4 Anleitung beschrieben.

Fazit: Ausgezeichnetes Resinmodell für fortgeschrittene Modellbauer. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass auch Resineinsteiger gut mit dem Modell zurecht kommen. Empfehlenswert!

Die neue Vampire FB.V sah übrigens auch sehr gut aus, passte aber nicht mehr in mein Budget.

Der Bezug ist über die Website von A2Zee Models möglich.

Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2010)

Ergänzung Axel Grundmann wies mich auf Folgendes hin: "Es gibt einen originalen 1/48 Bausatz der Tucano aus Argentinien. Dieser ist auch ein Resinbausatz mit Metallfahrwerk und vielen Ätzteilen. Aconcagua Website"