Vorbild: Die Gloster Meteor war der erste alliierte Strahljäger während des zweiten Weltkriegs. Er wurde in England entwickelt und hatte seinen Erstflug 1943. Die eigentliche Indienststellung erfolgte am 12. Juli 1944. Hauptsächliche Verwendung des Jägers war die Bekämpfung der deutschen V1 Flugbomben. Dabei benutzten die Piloten das sogenannte "tipping". Hierbei setzte der Pilot seine Maschine dicht neben die V1 und brachte sie durch Antippen der Höhen/Stabilisierungsflossen mit der eigenen Tragfläche vom Kurs ab, sodass die Flugbombe abstürzte. Ein Beschuss kam seltener vor, da durch die Explosion der V1 bei einem Treffer auch die eigene Maschine beschädigt werden konnte. Obwohl fast zeitgleich mit der Me-262 im Einsatz trafen die beiden Strahljäger nie aufeinander. Nach dem Krieg wurde die Meteor bis 1954 weiterentwickelt und an 15 Nationen ausgeliefert. Die Maschinen waren zum Teil bis Ende der 50ziger Jahre im Einsatz. Während des Koreakriegs stellte sich schnell heraus, dass die Meteor der sowjetischen Mig-15 klar unterlegen war, und deshalb nur noch als Jagdbomber verwendet werden konnte. Lediglich die F86 Sabre war der Mig-15 gewachsen. Von der Gloster Meteor gab es insgesamt 21 Varianten (vom Bomber über Jäger bis zum Aufklärer), wobei sich das äußere Erscheinungsbild kaum änderte. Angetrieben wurde das Flugzeug hauptsächlich durch Rolls Royce Derwent Triebwerke. Die Triebwerksgondeln waren so ausgelegt, das auch ein normaler Kolbenmotor mit Propeller eingebaut werden konnte.
Bausatz: Airfix liefert mit diesem Modell eine neue Variante der 2016 erschienenen Gloster Meteor F.8.. Der Bausatz kommt in einem praktischen Stülpkarton zum Kunden. Das Deckelbild zeigt eine Meteor beim Aufklärungsflug über eine fiktive arabische Stadt. In einer Plastiktüte sind sechs graue, sowie ein klarer Spritzling mit insgesamt 181 Teilen verpackt. Der Schleudersitz kann in zwei Varianten gebaut werden.Die Grundstruktur (F.8) blieb gleich, lediglich ein paar Teile (z. Bsp. die Nase) wurden getauscht. Die Teile sind sauber gespritzt und weisen einen recht hohen Detailierungsgrad (selbst im Cockpitbereich) auf. Lediglich einige kleine Sinkstellen bedürfen der Nachbearbeitung.
Besonders schön ist, dass die Triebwerke sehr detailliert sind, und sowohl im eingebauten als auch separat darstellbar sind.
Die Klarsichtteile sind schlierenfrei.
Bemalung: Die Bauanleitung (Schwarz, Silber, Rot) umfasst 16 Seiten mit 105 Bauabschnitten. Interessant ist, das vorherige Bauabschnitte im aktuellen Abschnitt rot dargestellt sind. So ist es auch für Anfänger recht leicht, die Baugruppen zuzuordnen. Der Decalbogen ist sauber gedruckt, und ermöglicht folgende zwei Maschinen darzustellen:
Für die Platzierung der vielen Decals liegt ein DIN A3 Bogen bei. Die Bemalung für die beiden möglichen Einsatzorte kann den zwei farbig gedruckten A3 Bögen entnommen werden (Ein bestimmtes Farbsystem wurde nicht angegeben.). Diese zeigen aber nur die Außenseite! Für Innen fehlen die Farbangaben leider völlig, was eigentlich ein No Go ist! Hier wird man wohl oder übel auf andere Quellen ausweichen müssen. Die Farbangaben beziehen sich auf Humbrol.
Fazit: Wer gerne einmal einen Exoten bauen will, ist mit diesem Modell bestens bedient. Von einigen kleineren Unschönheiten abgesehen, kann man die Gloster Meteor ohne weiteres empfehlen. Dieser Bausatz ist auch für relative Anfänger geeignet.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern und für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Oktober 2018)
Literatur:
Tony Buttler Gloster Meteor Warpaint Series No. 22 |