Blackburn Buccaneer S.2C

Airfix A06021 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Bei Blackburn entstand ab Mitte der 50er Jahre ein Tiefangriffsflugzeug für die Royal Navy. Der erste Prototyp des damals NA.39 genannten Flugzeugs flog am 26. August 1958 erstmals. 18 weitere Flugzeuge wurden in den nächsten Jahren getestet. Ab Januar 1960 begannen die Flugversuche von Bord der HMS Victorious aus. Ab August 1960 wurde die erste Version als Buccaneer S.Mk. 1 bezeichnet und anschließend die erste Einheit damit aufgestellt. Von 40 S.Mk. 1 gingen 13 Exemplare bis zur Außerdienststellung 1970 verloren.



Die folgende S.Mk. 2 erhielt stärkere Rolls Royce Spey-Triebwerke. Äußerlich ist diese Version deutlich an den vergrößerten Triebwerkseinläufen von der vorhergehenden Version zu unterscheiden. Neben zwei Vorserienmaschinen wurden 84 Buccaneer S.Mk. 2 produziert. 1994 gingen die letzten britischen Buccaneer außer Dienst.

Bausatz: Airfix hat die Hawker Siddeley(Blackburn) Buccaneer in 1/72 in zwei Varianten im Angebot. Dieses ist die ursprüngliche trägergestützte Variante S.2C. Der große stabile praktische Stülpkarton ist randvoll mit Bauteilen. So befinden sich darin sehr gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 128 Teilen, ein klarer Spritzling mit 13 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Die Teile haben saubere feine versenkte Strukturen und gut gemachte erhabene Strukturen. Das Niveau entspricht den der neueren Airfix-Bausätze. Der Bau beginnt mit den beiden Schleudersitzen. Diese entstehen aus jeweils drei Teilen. Die fehlenden Sitzgurte kann man mit Hilfe der beiden Pilotenfiguren kaschieren. Decals ergänzen die etwas magere Detaillierung im Cockpitbereich. Letzteres verschwindet gemeinsam mit dem Bugfahrwerksschacht im zwei Rumpfvorderteilen.

Möchte man die Tragfläche in angeklappter Position bauen, dann muss man zuvor die Säge ansetzen. Vor dem Zusammenbau derselben müssen noch einige Locations durchbrochen werden. Eine maximale Stabilität erhält man durch die Triebwerkssektion mit ausreichender Tiefe. Für die Option mit gefalteten Flächen gibt es auch die passenden Bauteile. An den Flächenenden werden klare Abschlussbögen angeklebt. Dadurch muss man keine kleinen Positionsleuchten einkleben.

Das Heck der Buccaneer entsteht als eigene Baugruppe. Dieses wird an dem Rumpfmittelstück angeklebt. Auf der anderen Seite folgt der Rumpfbug. In dem würde ich zuvor noch etwas Gegengewicht unterbringen damit die Buc nicht auf dem Heck landet. Bei allen Rudern liefert Airfix scharfe Hinterkanten. Das Fahrwerk ist ordentlich detailliert. Allerdings gibt es bei den Rädern noch etwas Luft nach oben.

Abwurfwaffen liefert Airfix reichlich. Auch gibt es Zusatztanks und Behälter für ungelenkte Raketen. Ebenso gibt es die Tragflächenendtanks. Die Klarsichtteile verdienen den Namen unbedingt.



Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und es gibt auch eine Menge Wartungshinweise. Die Farbangaben sind für das hauseigene Humbrol-Farbsystem.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Airfix liefert hier einen sehr gut gemachten Bausatz der Buccaneer S.2C in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Wer will und kann, der darf mittels Aftermarket-Produkten noch weiter detaillieren. Sehr empfehlenswerter Bausatz!

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur:

Hawker Siddeley / Blackburn Buccaneer, WARPAINT Series No. 2, Paul Jackson und Peter Foster, www.warpaint-books.com;
Buccaneer - The story of the last all-British strike aircraft, Tim Laming, Patrick Stephens Ltd. 1998, ISBN 1-85260-478-6.

Volker Helms, Godern (August 2021)