Hawker Siddeley (BAe) Nimrod

Airfix A12050 - Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Nimrod entstand bei Hawker Siddeley als Nachfolgemuster für die Avro Shackleton. Erste Studien begannen schon 1957 als noch eine Zusammenarbeit mit Breguet geplant war. Nach der Verschmelzung der britischen Luftfahrtindustrie nutzte man als Grundlage für ein neues Projekt die Comet 4. So verband man den Flügel sowie Teile des Rumpfes der Comet 4 mit den Rolls-Royce Triebwerken RB.168. Aufgrund der Forderungen wurde das Design des Rumpfes erheblich verändert. Aus z.T. vorhandenen Bauteilen entstanden die ersten Prototypen der Nimrod. Der Erstflug fand am 23. Mai 1967 statt.

Die maritime Ausrüstung der Nimrod wurde zielgerichtet weiterentwickelt. 1982 erhielten einige Maschinen sogar die Sidewinder Luft-Luft-Raketen. Am 25. Juni 1970 ging die erste Nimrod MR. 1 an die RAF. Im Verlauf der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts entstanden neue Anforderungen für die Nimrod. Dazu wurde die Aufklärungstechnik insbesondere weiterentwickelt. Ab 1983 begannen die Arbeiten an der MR. 2. Einige Exemplare erhielten auch eine Nachtankeinrichtung. Diese wurde dann als MR. 2P bezeichnet. Abgelöst werden soll die Nimrod durch die Weiterentwicklung Nimrod MRA. 4. Diese ist offiziell ein Umbau aus vorhandenen Zellen mit neuen Rolls-Royce BR710 Triebwerken und vergrößerter Spannweite.



Bausatz: Schon im Jahr 2006 wurde die Nimrod bei Airfix angekündigt. Nun ist sie zu Beginn des Jahres 2008 in der Auslieferung. Der Bausatz soll limitiert sein. Nach dem Neuanfang unter dem Dach von Hornby hat man sich scheinbar mehr Zeit gelassen als mit der TSR. 2. Die Qualität des Bausatzes liegt im Niveau zwischen TRUMPETER und Hasegawa. Gefertigt wurden die Spritzlinge in China. Die Verpackung erfolgt in Großbritannien.

Nach dem Öffnen des stabilen Kartons kommt doch eine Menge Freude auf. Es gibt 249 Bauteile und das fertige Modell hat eine beachtliche Größe. Die Bauanleitung ist ein übersichtliches Heft. Der Bau des Modells beginnt natürlich mit dem Cockpit. Das ist nach meinem Empfinden recht rustikal ausgestattet. Hier gibt es viel Raum für die Aires-CMK-Eduard's!

Das Fahrwerk ist recht detailliert und insbesondere die Räder gefallen mir. Interessant ist der große Waffenschacht. Dieser kann reichlich bestückt werden. Die Kabinenfenster müssen von innen einzeln eingeklebt werden. Der Bereich über dem Schacht ist innen leer. Durch die kleinen Fenster ist eh nichts zu sehen. An ein Buggewicht hat Airfix nicht gedacht. Ich empfehle ausreichend Gegengewicht in den Bug verschwinden zu lassen.



Die Quer-, Seiten- und Höhenruder lassen sich separat und angestellt montieren. Gleiches gilt auch für die Landeklappen. In der Bauanleitung gilt es auf einige Optionen zu achten. Darauf wird aber sehr deutlich hingewiesen.

Der Decalbogen (neudeutsch für Abziehbilderbogen) ist sehr umfangreich und umfasst auch eine Menge Wartungshinweise. Er ist versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Für die Bemalungshinweise gibt es separate mehrfarbige Blätter.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Das Warten hat sich gelohnt. Einziges Manko ist vielleicht das einfache Cockpit. Ansonsten ist der Bausatz eine Wucht und sei dem fortgeschrittenen Modellbauer empfohlen.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Für Privatkunden ist es im örtlichen Modellbaufachgeschäft erhältlich und wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: BAe Nimrod.

Volker Helms, Godern (Februar 2008)

Literatur:

The Nimrod - Mighty Hunter, Andy Evans, Dalrymple & Verdun Publishing 2006, ISBN 978-1-905414-06-2, dvpublishing.co.uk.