Curtiss SB2C-4 Helldiver

Academy 12406 - 1/72

Vorbild: Die SB2C-4 ist die vorletzte Version des Helldiver Sturzkampfbombers der US Navy, der im Pazifikkrieg gegen Japan zum Einsatz kam. Die Variante -5 wurde bei Kriegsende noch ausgeliefert, fand wenig Einsatz, obwohl sie die wirklich ausgereifte Version war. Vom Flugzeugräger Aromanches der Aeronavale, die das Modell von der US Navy übernommen hatte, wurden in den 50er Jahren noch Einsätze gegen die Vietminh (in der Version SB2C-5) geflogen.

Einleitung: ACADEMY hat sich nun dieses wichtigen Modells aus dem 2. Weltkrieg im Maßstab 1:72 angenommen. Die zum Teil 30 bzw. 20 Jahre alten Modelle von Airfix und Matchbox kann man ruhig vergessen (nur von Sword gab es einen brauchbaren Shortrun-Kit – VH). Im Maßstab 1:48 glänzt noch immer der Bausatz von Revell/Monogram, der gerade bei Accurat Miniatures wieder aufgelegt wurde, durch beste Oberflächengestaltung, Passgenauigkeit und Originaltreue.

Bausatz: Als Vergleichsgrundlage dient der Band 52 SB2C Helldiver der Serie „in detail & scale“, der alle Versionen beschreibt und sich durch seine 5-Seiten-Risse im Maßstab 1:72 auszeichnet. Die Dimensionen des Bausatzes stimmen recht genau mit den Rissen überein. Auswurfmarkierungen auf den Spritzlingen sind unbedeutend. Die Blechstöße sind vertieft dargestellt. Alternativ können die Cockpithauben offen gebaut werden. Das gilt auch für den Bombenschacht, was für ein kleines Flugzeug in diesem Maßstab beachtlich ist. Die zugehörige, dem Zweck dienende Zuladung liegt ebenfalls bei.

Der Arbeitsplatz des Piloten ist angemessen gestaltet: Instrumentenbrett, Seitenkonsolen (beidseitig), Steuerknüppel, Trimmrad, Klappenöffner usw. Der Sie ist einzeln gestaltet und die Kopfstütze ist am Schott modelliert. Alles zeigt große Übereinstimmung mit den Fotos im o.a. Buch von Bert Kinzey. Sehr gut ist auch der Arbeitsraum des Bordschützen gestaltet, Lafette mit Sitz sowie Konsolen an den Seiten und der Rückwand. Sie die runde Stauvorrichtung für das Rettungsfloß wurde nicht vergessen. Ebenso sorgfältig wurde der Bombenschacht gestaltet, mit den Klappen und Innenwänden aus einem Teil. Das Hauptfahrwerk ist ebenfalls realitätsnah reproduziert.

Gleiches gilt für die Fahrwerksschächte. ACADEMY hat es sogar nicht versäumt, den sichtbaren Kanonenlauf extra zu gestalten. Die Tragflächen mit den Aufhängungen für vier Raketen sind mit Vorflügeln ausgestattet und weisen die typische Lochperforation der Sturzflugbremsen auf. Der Decalbogen ist reichhaltig für vier alternative Bemalungen ausgelegt. Die Bauanleitung ist musterhaft gestaltet, mit CAD-Hilfe.

Fazit: ACADEMY hat einen kleinen Superbausatz vorgelegt, von dem man vermuten kann, dass er noch in einer anderen Version oder mit anderen Markierungen erscheinen wird.

Literatur:

SB2C Helldiver „in detail & scale“, D&S VOL. 52, Bert Kinzey, squadron/signal publications 1997, ISBN 1-888974-04-4;
SB2C Helldiver in action, Aircraft No. 54, Robert Stern, squadron/signal publications 1982, ISBN 0-89747-128-8;
Helldiver Units of world war 2, Osprey Combat Aircraft 3, Barret Tillman, Osprey Publishing 1997, ISBN 1-85532-689-2.

Klaus Lehmann, Berlin (Bericht) und Volker Helms (Bilder/Literaturempfehlungen)