Panzerschiff Admiral Graf Spee

ACADEMY 14103 – 1/350

Vorbild: Die Geschichte des Panzerschiffes Admiral Graf Spee reicht noch weit in die Weimarer Republik zurück. Nach den Panzerschiffen Deutschland (später Lützow) und Admiral Scheer war es das dritte und letzte Schiff in dieser Reihe. Am 23. August 1932 wurde das Schiff bei der Marinewerft in Wilhelmshaven in Auftrag gegeben. Es galt als Ersatzbau für das veraltete Linienschiff Braunschweig. Am 30. Juni 1934 war der Stapellauf und am 06. Januar 1936 wurde das Schiff in Dienst gestellt.



Das Schiff hatte nahezu die gleichen Abmessungen wie die beiden vorangegangenen Einheiten. Es wurde allerdings die Verdrängung zugunsten eines besseren Panzerschutzes erhöht. Angetrieben wurde das Schiff von MAN-Zweitakt-Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 54 000 PSe. Als Hauptbewaffnung erhielt das Schiff sechs 28cm-Kanonen, die in zwei Haupttürmen untergebracht waren. Die Mittelartillerie bestand aus acht 15cm-Schnellladekanonen. Das Schiff hatte auch eine Flugzeugschleuder und zum Anfang wurde eine Heinkel He 60 mitgeführt, die dann später durch eine Arado Ar 196 ersetzt wurde.



Am 21. August 1939 läuft das Schiff aus Wilhelmshaven aus und nimmt in einem abgelegenen Seegebiet eine Warteposition ein. Ab 26. September erfolgt die Operationsfreigabe. In der Folge werden erfolgreich mehrere britische Frachter im südlichen Atlantik und im Indischen Ozean versenkt. Mit Treibstoff wird es vom Trossschiff Altmark versorgt. Als letzter Frachter muss die britische Streanshalh die Weltmeere für immer verlassen.

Ein britischer Kreuzerverband jagt die Graf Spee und am 13. Dezember 1939 kommt es in der La Plata-Mündung zu einer Kampfbegegnung. Hierbei erzielt die Graf Spee noch einige Erfolge, denn ein Kreuzer (Exeter) ist außer Gefecht gesetzt, die Ajax stark beschädigt und die Achilles leicht getroffen. Die Graf Spee erhielt mehrere Treffer und muss zur Reparatur Montevideo anlaufen. Die Zeit für eine gründliche Reparatur reicht leider nicht. Auf der anderen Seite täuschen die Britten starke Überwasserverbände vor und so entschließt sich der Kommandant zur Selbstversenkung dieses erfolgreichen Schiffes. Am 17. Dezember 1939 gehen die Sprengladungen hoch.

Bausatz: Irgendwie scheint das Thema Kriegsmarine WK II in Fernost als Modellbauobjekt angekommen zu sein. Erst gab es in Nürnberg die Ankündigung von ACADEMY für die Admiral Graf Spee und auch TRUMPETER legt da nach. Eines Vorweg: ACADEMY hat die Meßlatte recht hoch gehängt.



Im stabilen zweiteiligen Karton befinden sich die übersichtliche Bauanleitung, die Bemalungshinweise, ein Decalbogen und acht Spritzrahmen. Positiv fällt gleich auf, dass eine Kerbe in den beiden Rumpfhälften vorhanden ist. Wer will, der kann auch ein Wasserlinienmodell bauen. ACADEMY liefert dann noch den alternativen Rumpfboden.

Interessant finde ich, dass ACADEMY auch einen Spritzgussrahmen für die Reling liefert. So hat der normale Modellbauer ein komplettes Modell und muss nicht mit Fotoätzteilen experimentieren. Der fortgeschrittene Modellbauer wird sich letztere eh besorgen. Die Details stimmen recht ordentlich. Positiv aufgefallen ist mir, dass die Nachbildungen der 28cm-Kanonen auch eine Rohröffnung besitzen. Die Strukturen der Decks sind sehr schön. An manchen Teilen erkennt man den Formenbau aus Korea.

Abgerundet wird der hervorragende Bausatz durch einen stabilen Ständer mit Namesplatte. Die Farbangaben sind für die Farbsysteme von Hobby Color, Mr. Color, Life Color, Humbrol und ModelMaster. Auf hellblauem Trägerpapier sind die Decals gedruckt. Bei der Reichskriegsflagge ist ein leichter Versatz sichtbar.

Fazit: Ein hervorragender Bausatz, der trotzdem nicht das erste Modell eines Neueinsteigers in das Hobby sein sollte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in Deutschland auch hervorragend. Sehr empfehlenswert!

Literatur:

Panzerschiff "Admiral Graf Spee" - Marinearsenal 8, Siegfried Breyer, PODZUN-PALLAS-VERLAG 1989, ISBN 3-7909-0367-1

Volker Helms, Godern (August 2008)