Eine F-16 gehört einfach dazu, mag man sich bei ACADEMY gedacht haben; oder der US-Markt verlangt danach und schließlich fliegen die Koreaner den Fighting Falcon ja selbst. Jedenfalls hat man keine Mühe gescheut, um einen guten Bausatz in den Kasten zu legen. Es beginnt mit dem attraktiven Kartonbild und endet mit dem wirklich als super zu bezeichnenden Decals vom Italiener CATOGRAF für sage und schreibe fünf Versionen, die Maschinen repräsentieren, die in Deutschland, Japan, Korea und in den USA stationiert waren, von 2002 bis 2005.
Was der Kasten sonst noch bietet: 2x AIM-9L/M Sidewinder, 2x AIM-9X Sidewinder, 2x AIM-120B AMRAM, 2x AGM-88 HARM, 2x AGBU-31(V), AN/AAQ-13 Pod, AN/AAQ-14 Pod und AN/ASQ-213 HTS Post für die Versionen F-16CG oder F-16CJ.
Insgesamt liegen vier graugrüne Spritzlinge und zwei getönte für die Klarsichtteile in drei Hüllen für den Modellbauer bereit. Für das Cockpit fällt der besonders gut gestaltete Sitz aus fünf Teilen auf. Zwischen der Wanne und dem oberen Rumpfteil sind Segmente anzubringen, damit der geschlossene Eindruck entsteht. Instrumente sind hier ebenso angedeutet wie auf den Seitenteilen der Wanne. Für das strukturierte Frontteil gibt es kleine Decals für die Bildschirme. Ein separater Joystick fehlt ebenfalls nicht. Der Lufteinlauf ist hinreichend lang ausgestaltet, was auch für den Triebwerksauslas gilt. Besonders sorgfältig sind die Fahrwerke sowie deren Schächte und Klappen gestaltet, in bisher in diesem Maßstab unbekannter Detaillierung.
Der Rumpf ist horizontal geteilt. Flächen und Höhenleitwerk sind jeweils einteilig ausgeformt. Das Seitenleitwerk besteht aus vier Teilen. Alle sichtbaren Oberflächen sind mit feinen vertieften Stoßkanten und Erhöhungen an erforderlichen Stellen modelliert. Für die Kanone ist eine eigenständige Abdeckung vorgesehen, die den Laufkanal rund erscheinen lässt.
Die nummerierten Farbangaben beziehen sich auf GSI, Life Color, Humbrol und ModelMaster, z.T. auch auf deren Acrylfarben.
Fazit: Nach der Crusader hat ACADEMY hier gezeigt, was moderner Formenbau auch für den 1/72er Maßstab leisten kann. Es ist wirklich ein Superkasten, der mit dem bisher Besten gut konkurrieren kann.
Klaus Lehmann, Berlin (September 2008) Bilder: Volker Helms, Godern