Nakajima J9N "Kikka" (What if)

Legato AZ7387 Spritzguss 1/72

Vorbild: Die Nakajima J9N Kikka war das erste japanische strahlgetriebene Flugzeug und der erste Prototyp flog am 07. August 1945. 20 Exemplare waren zum Kriegsende in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung. Sie sollte bei der japanischen Marine als Jagdbomber oder für Kamikaze-Einsätze benutzt werden.

Die Konstruktion wurde stark von der deutschen Messerschmitt Me 262 inspiriert. Bei Nakajima entstand aber eine etwas kleineres konventionelleres zweistrahliges Flugzeug. Auf Basis der deutschen BMW 003-Turbine entstand trotz ungenügender Angaben die Ishikawajima Ne-20.

Bausatz: Die Nakajima J9N Kikka gab es in 1/72 zuvor bei Merlin und auch MPM. Nun hat AZmodel aus Tschechien einen eigenen Short-Run-Kit für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer in verschiedenen Verpackungen auf den Markt gebracht. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 42 Teilen, ein Decalbogen, eine Klarsichtkanzel und die typische Azmodel-Bauanleitung.

Die Bauteile sind typisch Short-Run-Technologie. Es gibt feine versenkte Strukturen mit etwas Grat. Der Bugfahrwerksschacht liegt separat bei, denn sein Original im Spritzrahmen ist total mißglückt. Das Cockpit entsteht auch acht Spritzgussteilen. Die Sitzgurte sind aufmodelliert und auch die Instrumente auf dem Instrumentenbrett. Das Höhenleitwerk besteht aus zwei Hälften mit scharfen Hinterkanten. Diese gibt es bei der Tragfläche und dem Seitenleitwerk aufgrund der konventionellen Konstruktion nicht.

Für eine Japan 1946-Version gibt es noch eine optionale Bugbewaffnung. Die beiden Triebwerksgondeln sind recht einfach und werden unter die Tragfläche geklebt. Das Fahrwerk ist simpel. Die Klarsichtkanzel besteht aus einem Stück.



Die Farbangaben sind für das Humbrolsystem und es gibt sie auch verbal auf Englisch. Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt.

Bemalungen:

Fazit: Ein interessanter einfach gemachter Short-Run-Kit für den Experten. Mit den vorhandenen Decalbogen kann man auch einen echten Prototypen nachbauen.

Erhältlich ist dieser Bausatz z.B. bei bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Volker Helms, Godern(Februar 2013)