Vorbild: Im Herbst 1938 wurde die Produktion der Bf 109 auf die neue E-Serie umgestellt. Nachdem sich der weniger zuverlässige DB-600-Motor als Enttäuschung herausgestellt hatte, kam bei dem neuen Modell der leistungsfähigere Daimler-Benz DB 601 zum Einbau, damals einer der modernsten Motoren überhaupt. Erprobt in den Prototypen V14 und V15 lieferte der mit einer Bosch-Benzineinspritzung ausgestattete DB 601 A-1 eine Startleistung von etwa 990 PS. Äußerlich zeichnete sich die "Emil" durch eine völlig überarbeitete Motorabdeckung aus. Der charakteristische Kinnkühler wurde stark verkleinert und beherbergte nunmehr nur noch den Ölkühler. Die Wasserkühler wurden in flachen Gehäusen unterhalb der Tragflächen untergebracht. Insgesamt verbesserte sich dadurch die aerodynamische Linienführung, was zusammen mit dem stärkeren Motor zu einem sprunghaften Leistungsanstieg führte. War die E-1 zunächst noch mit derselben Bewaffnung ausgestattet wie ihre Vorgänger (4 × 7,92-mm-MG 17), gelang es bei der Bf 109 E-3 schließlich, diese durch den Einbau von flügelmontierten Maschinenkanonen erheblich zu verstärken. Der Versuch, eine motormontierte Kanone zu installieren war zuvor mit der Version E-2 erneut fehlgeschlagen. Bei den Kanonen handelte es sich um Waffen des Typs 20 mm MG FF, die aus der Schweizer 20-mm-Kanone der Firma Oerlikon abgeleitet worden war. Die Waffen schossen ungesteuert außerhalb des Propellerkreises.
Mit der Version E-7 wurde im Herbst 1940 nicht nur die Möglichkeit der Mitführung von Zusatztanks, sondern zusätzlich eine aerodynamisch überarbeitete Propellerhaube eingeführt, da man zumindest für die E-Serie nach den schlechten Erfahrungen mit der E-2 auf die Option einer Motorkanone endgültig verzichtet hatte. Als die deutsche Wehrmacht ab Februar 1941 Truppen nach Nordafrika schickte, gehörten in erster Linie Bf 109 E-4/Trop und E-7/Trop mit Sandfiltern zur Ausstattung der dem Afrikakorps zugeordneten Jagd- und Jagdbomberverbände. (nach Wikipedia)
Bausatz: Zeitgleich mit special hobby bringt AZmodel eine eigene Bf 109E heraus. In der üblichen Faltschachtel befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Gussäste mit 58 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit drei Teilen, ein Abziehbilderbogen und die Bauanleitung. Die sauber gespritzten Teile haben feine Details. In dieser Beziehung schlägt sie die neue Airfix-Me. Da mit den Gussrahmen alle Varianten von der E-3 bis E-7 abgedeckt werden wandern etliche Teile in die Restekiste.
Das Cockpit ist mit acht Teilen gut bestückt. AZ üblich wurden die Rumpfwände auch von innen geprägt. Für Sitzgurte und Instrumente gibt es Abziehbilder. Die klare Haube liegt leider nur in einem Stück bei. Die Auspuffleisten werden von innen in den Rumpf eingeklebt.
Tragflächen, Höhenleitwerk und Seitenruder haben scharfe Hinterkanten und eine realistische Stoffstruktur. Die Flächenkühler sind an den Tragflächen angegossen.
Bauanleitung/Bemalung: Die Anleitung ist in allen AZmodellen Bf 109E gleich, also aufgepasst damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Farbangaben erfolgen in Humbrol bzw. RLM. Auf der Kartonrückseite sind drei Dekovorschläge. Die Abziehbilder dafür sind sauber gedruckt.
Fazit: Diese Bf 109 landet mit ihrer Baubarkeit und Detaillierung zwischen Special Hobby, ICM und Airfix. Letztere dürfte für Anfänger die Empfehlung sein. ICM punktet im Preis.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder direkt bei AZmodel.
Jürgen Willisch, Potsdam (März 2021)