Polikarpow I-185

ARTModel AM 7206 Spritzguss mit Resin 1/72

Vorbild: Die Polikarpow I-185 stammt über das Zwischenmuster von der berühmten I-16 ab und kann als direkte Weiterentwicklung gelten. Natürlich hatte sich die I-185 deutlich vom Ausgangsmuster entfernt. Ursprünglich startete die Konstruktion um den Motor M-90 und das Flugzeug sollte allen vergleichbaren Jagdflugzeugen überlegen sein. Die Ganzmetallkonstruktion erhielt einen Flügel mit NACA-230-Profil. Aufgrund der ausgefeilten Flügelkonstruktion war die Landegeschwindigkeit 10 km/h geringer als bei der La-5. Bewaffnet war die I-185 mit jeweils zwei 7,62mm SchKAS und 12,7mm UBS-MGs.



Im Mai 1940 war das Flugzeug fertig. Es wurde später mit dem schwachen M-81-Motor mit 1200 PS ausgerüstet und absolvierte am 11. Januar 1941 seinen einzigen Flug. Ein zweiter Prototyp mit dem neuen M-82A wurde gebaut. Er wurde mit drei 20mm SchWAK-Kanonen ausgerüstet und flog im Mai 1941 erstmals. Der dritte Prototyp erhielt den 18-Zylinder-Sternmotor M-71. Die Tests wurden durch den Angriff Deutschlands unterbrochen und in Nowosibirsk fortgesetzt. Gleichzeitig übergab Polikarpow die Konstruktionsunterlagen der gesamten Triebwerksanlage des M-82A-Motors an die Konstruktionsbüros von Lawotschkin, Mikojan und Jakowlew. Bei Lawotschkin entstand mit Hilfe dieser Unterlagen das Konkurrenzprodukt La-5. Anfang 1942 entstand eine Vorserienmaschine mit M-71. Die Leistungen waren sehr überragend. Allerdings bestand die I-185 aus Dural und der M-71 war nicht besonders laufsicher. Eine Umrüstung auf den M-82A-Motor war sinnvoll, jedoch wurde der bei Lawotschkins La-5 eingebaut. Das Flugzeug bestand ja bekanntlich auch aus Holzmaterialien. Als noch ein Exemplar mitsamt des Piloten verloren ging, wurden die Entwicklungen eingestellt.

Bausatz: ARTModel aus Russland ist ein relativ junger Stern am Modellbauhimmel. Für das Design zeichnet sich das Team MASTER44 verantwortlich, welches auch für Amodel arbeitet. Es handelt sich auch hier um ein Short-Run-Produkt.

Im stabilen praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei cremefarbene Spritzlinge mit 33 Bauteilen, zwei Klarsichtteile und einen Resinmotor. Die Qualität der Bauteile hervorragend. Es gibt sehr intelligente Konstruktionslösungen. Das Höhenleitwerk ist einteilig und das Seitenleitwerk ebenso. Das sichert scharfe Hinterkanten. Die Strukturen sind fein erhaben und versenkt.

Im Cockpit geht es rustikal zu. Dafür gibt es ein mehrfarbig gedrucktes Instrumentenbrett auf dem alle Instrumente richtig dargestellt sind. Sitzgurte sollte man unbedingt ergänzen. Die einteilige Haube bleibt zu. Der Motor aus Resin ist hervorragend detailliert. Fürs Fahrwerk ist alles in ordentlicher Qualität vorhanden. Die Fahrwerksklappen sind gut getroffen und schön dünn. Dafür gibt es in den Fahrwerksschächten keinerlei Details. Dafür hat ARTModel einen Landescheinwerfer mitgeliefert.



Der kleine Decalbogen ist perfekt im Register auf rosa Trägerpapier gedruckt und enthält neben den zwei Sätzen Instrumente auch vier Sterne mit schwarzem Rand für eine nicht näher bezeichnete Maschine. Es gibt Farbangaben für das Humbrol-Farbsystem.

Literatur:

Polikarpov's I-16 Fighter – Its Forerunners and Progeny – Red Star Volume 3, Yefim Gordon and Keith Dexter, Midland Publishing 2001, ISBN 1-85780-131-8.

Fazit: Ein interessanter Kleinserienbausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer und für den sehr empfehlenswert.

Erhältlich sind die Bausätze von ARTModel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de.

Volker Helms, Godern (Januar 2011)