Vorbild: Während des WK II wurden auf dem Gebiet des Reichsprotektorates Böhmen und Mähren in verschiedenen Werken Messerschmitt Bf 109 in verschiedenen Versionen produziert und repariert. So waren noch Teile für ca. 500 Exemplare der Versionen G-6, G-14 und K-4 vorhanden. Diese befanden sich bei Avia in Prag. Weiterhin waren auch noch 1000 Exemplare des DB 605 in Depots gelagert. So lief die Produktion für die neue tschechoslowaksiche Luftwaffe unter der Bezeichnung Avia C.10 wieder an, denn das Sammelsurium von Spitfire und La-5 sowie La-7 sollte vereinheitlicht werden.
Am 22. Februar 1946 erfolgte der Erstflug. Zwischen Juli 46 und Mai 47 wurden nur 20 Exemplare an die Fliegerkräfte der Polizei ausgeliefert. Die Zweisitzer erhielten die Bezeichnung C. 110. Zwischenzeitlich hatte ein Feuer das Motorenlager zerstört und es gab kaum noch DB 605. So wurde die C. 10 im Fahrwerksbereich und in der Frontpartie überarbeitet. Es wurde nun der Jumo 211F eingebaut, der in sehr großer Zahl verfügbar war. Er besaß eine Startleistung von 1340 PS und wurde von einer stufenlos verstellbaren Junkers VS 11 Dreiblatt-Luftschraube angetrieben. Sie hatte einen Durchmesser von 3,65m. Das Flugzeug bekam dadurch ein völlig anderes Aussehen. Ansonsten basierte es auf einer Bf 109K-4 mit großem Holzleitwerk, großen Reifen und großen Beulen auf den Tragflächenoberseiten. Es gab keine Fahrwerksrestklappen. Bewaffnet waren die Avia C. 210 mit zwei MG 131 im Rumpfbug und zwei MG 17 in den Tragflächen. Alternativ wurden auch unter die Flächen zwei 20 mm Gondelwaffen gehängt. Ein ETC war z.T. angebaut.
Den Erstflug hatte diese Version am 25. April 1947. Nach einer Änderung im Bezeichnungssystem der Luftwaffe hieß das Flugzeug nun Avia S-199. Ab Februar 1948 wurden die Serienmaschinen ausgeliefert. Die ersten 50 Exemplare besaßen noch einen unterm Rumpfbug eingebauten Ölkühler und die Erla-Haube der 109. Nachfolgende Maschinen bekamen eine Schiebehaube und einen Wärmetauscher unterm Kabinenboden. Das Ergebnis war keineswegs befriedigend. So erreichte die S-199 kaum mehr als 590 km/h in Bodennähe. An die junge israelische Luftwaffe wurden 25 S-199 verkauft. 1950 wurde die Fertigung nach 551 Exemplaren (darunter 82 Doppelsitzer) eingestellt.
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Bausatz: In den 70er Jahren gab es die S-199 als Bausatz von KP. Dieser war für die damalige Zeit hervorragend. Es war die erste korrekte 109 im Rumpfheck. Vor einiger Zeit hatte AML die Bf 109K-4 herausgebracht und es ist nicht unverständlich, dass natürlich die tschechoslowakische Ableitung folgte. Im stabilen zweiteiligen Karton erschien in limitierter Ausführung nun die tschechoslowakische S-199. Der Karton enthält einen grünbraunen Spritzling mit Teilen von der 109K-4 und einen neuen hellgrauen Spritzling, zwei verschiedene Vacukanzeln (jeweils 2x), diverse Resinteile und einen reichhaltigen Decalbogen sowie eine mehrfarbige Bemalungsanleitung.
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Das Cockpit entsteht aus gut detaillierten Resin- und Fotoätzteilen. Hier muss nichts mehr hinzugefügt werden. Beim weiterem Zusammenbau muss genau auf die zu bauende Version geachtet werden. Die Kopfpanzer unterscheiden sich erheblich und es sind deutliche Unterschiede bei den Außendetails vorhanden.
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Leider muss die Luftschraube mühsam zusammengestückelt und ausgerichtet werden. Die Luftschraubenblätter gibt es einzeln. Bei der Ausrichtung muss sich an Fotos und Zeichnungen gehalten werden. Schön sind die scharfen Hinterkanten der Tragflächen und der Leitwerke. Hier wurde an den Modellbauer gedacht. Für die Montage des Hauptfahrwerks hätte ich mir zur Sicherheit eine Frontansicht gewünscht. Hier gab es beim Original einige Unterschiede zur 109.
ersöhnlich stimmen dafür die hervorragenden Bemalungshinweise – leider nur mit tschechisem Text - , die Farbangaben in FS und für Humbrol, Gunze, Lifecolor und Agama Modellfarben. Der Decalbogen enthält auch sehr viele Wartungshinweise und die Decals sind ohne erkennbaren Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Sie sind sehr dünn.
Bemalungen:
Fazit: Ein sehr interessanter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Wer gerne direkt online einkauft kann das Set bei Moduni beziehen: Avia S-199 „Mezek“.
Volker Helms (Godern) (Mai 2009)