He 60 C-D German Seaplane / Heinkel He 60C/D

AIM FAN MODEL 7201 - Spritzgussbausatz 1/72

Vorbild: Aufgrund einer Forderung des Reichsverkehrsministeriums entstand ab 1930 das doppelsitzige Schwimmerflugzeug HD 60. 1931 begann die Flugerprobung des nun als He 60 bezeichneten Flugzeugs. Diese wurde 1932 in Travemünde bei der Erprobungsstelle des RDL (Reichsverband der Luftfahrtindustrie) erfolgreich fortgesetzt.



Mit der He 60V3 wurden 1933 erste Katapultstartversuche durchgeführt. Die D-IROL wurde dann bei der Kriegsmarine die erste einsatzklare Maschine. Die Heinkel He 60 wurde nicht nur bei den Küstenaufklärungsgruppen sowie Seefernaufklärungsgruppen sondern auch bei zwei Bordfliegerstaffeln eingesetzt. Ab 1939 wurde die Heinkel He 60 zuerst durch die He 114 aber später durch die gelungene Arado Ar 196 abgelöst.



Die Heinkel He 60C entsprach endlich den Anforderungen des Reichsverkehrsministeriums von 1932. Im Herbst 1934 kamen die ersten beiden Exemplare zur Auslieferung. Bewaffnet war die C mit einem MG 15 auf einem Drehkranz. Diese Variante wurde in 76 Exemplaren bei Weserflug gebaut. Es folgte die D-Version mit einem zusätzlichen MG 17 welches starr nach vorn feuerte. Ab 1936 lief diese Serie an.

Bausatz: Die Heinkel He 60 wurde erstmals Anfang der 1990er Jahre als FLUGZEUG-Bausatz herausgebracht. Parallel erschien ein Profile Heft dazu. Später folgte noch ein Bausatz unter dem Label Azur. Kürzlich kam ein Bausatz von AIM FAN MODEL aus der Ukraine im Maßstab 1/72 heraus. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt sechs graue Spritzlinge mit 89 Teilen, ein klarer Spritzling mit vier Teilen, ein Decalbogen eine einfache Bauanleitung und die mehrfarbige Bemalungsanleitung.

Es handelt sich um einen klassischen Short-Run-Bausatz. So findet man feine versenkte Strukturen und schöne Details. Der Bau beginnt mit dem Cockpit und hier kann alternativ ein Drehkranz montiert werden. Die Rumpfseiten sind von innen schön strukturiert. So ergänzt die Ausstattung das Ganze. Die beiden Instrumentenbretter haben erhabene Strukturen und müssen bemalt werden. Auf jeden Fall sollte man ein paar Sitzgurte ergänzen.

AIM liefert alternativ zwei Motorhauben. So muss man sich bei der Montage dieses Teils für eine Variante entscheiden. Die Tragflächen bestehen aus unterer und oberer Hälfte. Somit gibt es hier keine scharfen Kanten bei den Querrudern. Diese findet man immerhin beim Höhenleitwerk. Die Schwimmer entstehen jeweils aus einer oberen und unteren Hälfte. Damit gibt es dank der intelligenten Aufteilung keine störenden Klebenähte.



Für die Montage der oberen Tragfläche und der Schwimmer sollte man die Abbildungen auf den Karton nutzen. Das gilt auch für die Verspannung. Es gibt ein paar Vertiefungen als Montagehilfe für die Streben. Ein paar Kleinteile ergänzen das Ganze. Als Clou gibt es noch einen Slippwagen. Damit kann man das fertige Modell auch gut präsentieren.



Die Farbangaben sind für das ModelMaster Farbsystem. Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Es gibt ein paar Wartungshinweise.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Ein gut gemachter Bausatz der Heinkel He 60 von AIM FAN MODEL für den fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen zu empfehlen.

In Deutschland werden die Bausätze von AIM FAN MODEL für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.

Literatur:

Heinkel He 60, FLUGZEUG Profile 3, Gerhard Lang, Flugzeug Publikations GmbH.

Volker Helms, Godern (Juni 2018)