Vorbild: Der Kampfhubschrauber AH-64 Apache wurde ursprünglich von Hughes Aircraft entwickelt und heute zeigt sich Boeing dafür verantwortlich. Dieser zweimotorige Kampfhubschrauber entstand aufgrund einer Forderung der US Army und sollte eine hohe Manöverierfähigkeit, gute Tiefflugeigenschaften und auch die Fähigkeit zum Nachteinsatz haben. Der erste Prototyp YAH-64 flog erstmals am 30. September 1975 und im Frühjahr 1982 begann die Serienproduktion.
Die US Army erhielt ihre ersten AH-64A im Januar 1984 und im Juli war die erste Einheit einsatzbereit. Kampfeinsätze der AH-64 erfolgten u.a. durch die US Army zweimal im Irak und auch in Afghanistan. Dabei lagen Erfolg und Misserfolg dicht beieinander. Nach anfänglichen Erfolgen 1991 gegen den Irak verliefen die folgenden Kampfeinsätze nicht so glänzend. Er ist nun mal nicht für eine asymmetrische Kriegführung gebaut.
Ab 1998 wurde die Version AH-64D Apache Longbow eingeführt. Alle Maschinen bekamen neue Triebwerke und einige erhielten auch das Westinghouse-Radar. Beim Einsatz im Paar sollte mindestens ein Hubschrauber über dieses Radar verfügen. Ab 2003 wurde der Block II-Standard eingeführt. Dabei wurde insbesondere die Avionik im Cockpit modernisiert. Weiterhin können Hellfire-II-Raketen benutzt werden. Ab 2012 wurde aus dem Block II-Standard der AH-64E.
Bausatz: Gleich vorweg: Dieses ist nur ein Re-Boxing des guten ACADEMY-Bausatzes mit neuen Decals in einer ansprechenden Verpackung von AFV-CLUB. 2015 erschien bei ACADEMY der Originalbausatz aus neuen Formen. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 180 Einzelteilen, ein Klarsichtrahmen mit sechs Teilen, ein Decalbogen und die übersichtliche schwarz/weiß-farbige Bauanleitung.
Das Niveau des Bausatzes ist sehr hoch. Es gibt viele Details und feinste Strukturen aber für Anfänger ist der Bausatz mit Sicherheit nicht geeignet. Das Cockpit ist recht ordentlich gemacht. Sicherlich könnte man noch ein Zoom-Set von eduard verarbeiten aber notwendig sind nur ein paar Sitzgurte. Für die Instrumentenbretter gibt es Decals. Leider bleibt die einteilige Kanzel zu.
Das Fahrwerk sieht recht gelungen aus. Bei der Bewaffnung hat man sich ein wenig ausgetobt. Hier hat man einige Optionen zur Wahl. Da muss man sich das jeweilige Vorbild ansehen. Der Hauptrotor besteht aus einem Hauptteil und wird dann detailliert. Der Heckrotor wird allerdings aus zwei Teilen zusammengesteckt.
Bei den Farbangaben greift man auf die Systeme von HobbyColor, Mr. Color, Humbrol, Revell und Lifecolor zurück. Die Bemalungshinweise enthalten Papiermasken für die Seitenscheiben des Modells. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungsvariante:
Fazit: Eine sehr willkommene Auflage von AFV-Club des sehr gelungenen AH-64D in 1/72 und vor allem fortgeschrittenen Modellbauern zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze von AFV Club im gut sortierten Fach-bzw. Versandhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (April 2017)