Vorbild: Zur wirksamen Unterstützung der Panzergrenadiere wurde das Sd.Kfz.251/9 entwickelt. Ab Juni 1942 standen zwei Prototypen zur Truppenerprobung an der Ostfront. Ein Produktionsauftrag über 150 Fahrzeuge wurde im Juli 1942 erteilt. Der Anlauf der Serienfertigung verzögerte sich aber noch bis etwa Oktober oder November 1942. Das Sd. Kfz. 251/9 war mit einer 7,5cm KwK L/24 bewaffnet. Diese Waffe stand Anfang 1942 in größerer Zahl zur Verfügung, nachdem der Panzerkampfwagen IV und das Sturmgeschütz III mit effektiveren Langrohrgeschützen ausgestattet worden waren. Die Lafettierung der frühen Ausführung war niedriger als der MG Schild des normalen Sd.Kfz.251/1, beim Gefecht war die Besatzung daher nur unzureichend geschützt.
Ab Dezember 1943 wurde eine verbesserte Ausführung des Sd.Kfz.251/9 mit 7,5cm Kanone gefertigt. Die Lafette der nun als 7,5 cm KwK 51 (Sf) bezeichneten Waffe wurde auf die Oberwanne aufgesetzt. Die Produktion wurde dadurch erheblich vereinfacht. Die neue Lafette bot einen deutlich größeren Richtbereich als die alte Lafette. Ein koaxiales Maschinengewehr, das auch gegen seitliche Boden- und Luftziele eingesetzt werden konnte, war nun ebenfalls vorhanden. Diese Lafette wurde auch auf das Sd.Kfz.250/8 und das Sd.Kfz.234/3 aufgesetzt.
Bausatz: AFV Club erweitert seine Halbkettenfahrzeug Reihe mit dem frühen Sonderkraftfahrzeug 251/9 Ausf. D "Kannonenwagen". Wie nicht anders von AFV Club gewohnt ist der vorliegende Bausatz wieder exzellent geworden. Das Halbkettenfahrzeug verfügt über eine fast komplette Inneneinrichtung, leider wurde der Motor des Fahrzeugs dabei nicht berücksichtigt. Im Aftermarket Bereich gibt es ein entsprechendes Conversion-Set für den Motor. Gegenüber dem schon erhältlichen Sd.Kfz:251/9 Ausf. C "Stummel" Kit befinden sich keine neuen Spritzrahmen im Bausatz, die "neu" benötigten Teile für die Ausf. D wurde aus dem Fundus der 251er-Reihe von AFV Club genommen.
Im farbig gut illustrierten Stülpkarton befinden sich:
acht sauber gespritzte Gießäste in Beige- und drei in olivfarbigem Plastik,
ein Fahrzeugoberteil,
ein gedrehtes Alu-Geschützrohr mit den Rohrzügen im vorderen Mündungsbereich, Die eingebaute 7,5 cm Kampfwagenkanone mit seinem dazugehörigen Sockel wurde sehr gut im Modell wiedergegeben. Die Beigabe von Zubehör (Munition, Waffen) und sinnvollen Fotoätzteilen ist wohl durchdacht,
zwei Gummiantriebsketten,
eine kleine Fotoätzteilplatine und ein Decalbogen
Bauanleitung/Bemalung: Dank der 16-seitigen, übersichtlichen Bauanleitung, dürfte der Zusammenbau ohne größere Probleme von der Hand gehen. Die beigelegten Abziehbilder sind für vier verschiedene Fahrzeugmarkierungen, Farbangaben sind für diverse Hersteller vorhanden.
Leider wurde bei der farblichen Gestaltung der neuen Box-Art nicht an die deutschen Gesetze (§ 86a) gedacht, so musste der deutsche Importeur dies korrigieren.
Fazit: Alles in allem ein super Bausatz zu einem moderaten Preis (ca.33,00 Euro).
Für die Bereitstellung des AFV Club Mustern geht ein Dank an Alessandro Balbo von Astromodel.
Andreas Eichendorff, Berlin (Februar 2020)