Vorbild: Die Erprobungen mit Panzern als Kommandofahrzeuge für die Panzertruppe, brachten wegen des ungelösten Platzproblems eher unbefriedigende Ergebnisse. So war Großbritannien das einzige Land während des 2. Weltkrieges welches sich mit der Entwicklung und dem Bau gepanzerter Kommandofahrzeuge (Armoured Command Vehicle - ACV) befasste. Ein von den räumlichen Dimensionen wesentlich größeres und komfortableres Fahrzeug als der Guy Lizard war der AEC 4x4 ACV und hatte den Spitznamen Dorchester, nach einem bekannten Luxushotel in London. Der AEC war ein 1941 in den Dienst der britischen Armee verwendetes gepanzertes Kommandofahrzeug zur Führung der Panzertruppe im Feld und Gefecht. Dieses Fahrzeug basierte auf dem Chassis des AEC Matador und hatte einen 6 Zylinder Dieselmotor. In den verschiedenen Versionen wurden insgesamt 415 Einheiten des Fahrzeuges produziert und bis zum Kriegsende verwendet. Der AEC Dorchester wurde erstmalig auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz eingesetzt.
Den großen Bekanntheitsgrad erlangte der Dorchester, nachdem das deutsche Afrika Korps drei AEC Kommandofahrzeuge erbeutete und zwei davon von Rommel und seinem Stab genutzt wurden. Sie erhielten die Spitznamen "Max" und "Moritz".
Bausatz: AFV Club erweitert seine britische LKW Reihe mit dem "Rommels Mammut" DAK AEC Kommandofahrzeug. Wie nicht anders von AFV Club gewohnt ist der vorliegende Bausatz wieder exzellent geworden. Die neue gepanzerte Militär LKW Variante verfügt über alle bekannten sehr guten Details des AEC Dorchester. Der schon erhältliche AEC Dorchester Kit wird durch neue Resinteile (für die deutschen Funkgeräte) und ein erweiterten Decalbogen ergänzt.
Im Karton befinden sind 14 sauber gespritzte Gießäste in beigem bzw. transparentem Plastik, eine Fotoätzteilplatine (enthält neue Teile für die Kanister und den Zubehör für den AEC), 4 Gummiräder, einen Papierbogen mit Kartenmaterial, einen umfangreichen Decalbogen (u.A. mit korrekten Afrikapalmen) und die Einbauanleitung.
Dank der 16-seitigen, übersichtlichen Bauanleitung, dürfte der Zusammenbau ohne größere Probleme von der Hand gehen. Der Innenraum von Rommels Mammut wurde durch die Beigabe von deutschen Funkgeräten deutlich angepasst.
Bemalung: Die beigelegten Abziehbilder sind für alle drei Varianten der deutschen Beutefahrzeuge. Farbangaben sind für diverse Hersteller vorhanden und das Deckelbild liegt wie immer als Separate Farbzeichnung bei.
Fazit: Alles in allem ein super Bausatz zu einem moderaten Preis (ca.58,00 Euro). Ein Muss für jeden Freund deutscher Beutefahrzeuge.
Für die Bereitstellung des AFV Club Musters geht ein Dank an Alessandro Balbo von ASTROMODEL.
Andreas Eichendorff, Berlin (Juni 2016)