Vorbild:Die Erprobungen mit Panzern als Kommandofahrzeuge für die Panzertruppe, brachten wegen des ungelösten Platzproblems eher unbefriedigende Ergebnisse. So war Großbritannien das einzige Land während des 2. Weltkrieges welches sich mit der Entwicklung und dem Bau gepanzerter Kommandofahrzeuge ( Armoured Command Vehicle - ACV) befasste. Eines der ersten gepanzerten Kommandofahrzeuge der britischen Armee, war der 1940 hergestellte Guy Lizard von Guy Motors.
Ein von den räumlichen Dimensionen wesentlich größeres und komfortableres Fahrzeug als der Guy Lizard war der AEC 4x4 ACV und hatte des Spitznamen Dorchester, nach einem bekannten Luxushotel in London.Das AEC Kommandofahrzeug war ein 1941 in den Dienst der britischen Armee verwendetes gepanzertes Kommandofahrzeug zur Führung und Koordination der Panzertruppe im Feld und Gefecht, des britischen Bus- und Nutzfahrzeugherstellers Associated Equipment Company. Dieses Fahrzeug basierte auf dem Chassis des AEC Matador und hatte einen 6 Zylinder Dieselmotor. In den verschiedenen Versionen wurden insgesamt 415 Einheitendes Fahrzeuges produziert und bis zum Ende des Krieges verwendet.
Der AEC Dorchester wurde erstmalig auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz eingesetzt. Den großen Bekanntheitsgrad erlangte der Dorchester, nachdem das deutsche frika Korps drei AEC Kommandofahrzeuge erbeutete und zwei davon von Rommel und seinem Stab weiter genutzt wurden. Sie erhielten die Spitznamen " Max und Moritz". 1944 wurde noch ein größeres Fahrzeug, der AEC 6x6 ACV, entwisckelt und mit 150 Einheiten produziert.
Zum Bausatz: Britische Fahrzeuge, ob als Rad oder Kettenfahrzeuge, scheinen immer mehr zum festen Bestandteil der Firma AFV-Club zu werden. Das ist auch gut so, denn in Sachen Qualität, Detailtreue und günstigem Preisniveau sind diese Modelle kaum zu toppen.
So auch mit diesem AEC Dorchester ist wieder ein erstklassiger Bausatz entstanden. Sauber gespritzte Plastikteile und Klarsichtteile verteilt auf 14 Spritrahmen, ein Bogen Ätzteile, Gummireifen, ein präzise produzierter Papierbogen mit Kartenmaterial sowie ein ohne Versatz gedruckter Abziehbilderbogen ermöglichen den Bau von 3 Varianten.
Die 3 Fahrzeuge unterscheiden sich selbst nur am Tarnschema und an den Fahrzeugnummerierungen. Ein Hinweis oder eine Information auf die Rommelfahrzeuge Max und Moritz gibt es nicht.
Wie schon erwähnt sind die Plastikteile sehr sauber gespritzt. Nacharbeiten sind keine zu erwarten, die Auswurfmarkierung befinden sich in nicht sichtbaren Bereichen. Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und in akzeptabler Materialstärke produziert und dienen der Verglasung und der Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeuges . Der ausreichende Ätzteilbogen dient der Ausgestaltung der Beschläge innen und außen am Fahrzeug. Der Bauplan ist übersichtlich gestaltet und lässt sofort erkennen das man es hier mit einem sehr anspruchsvollen Modellbausatz zu tun hat. Allein schon de 35fache Verkleinerung von Chassis und Fahrwerk verlangt beim Bau gute Fingerfertigkeiten.
Der absolute Knaller ist jedoch der Innenraum des AECs der keine Wünsche offen lässt. Strukturierte Innenwände, ein komplettes Mobiliar bestehend aus Schränken, Funkanlage, Kartentisch, Kartenlampen und Drehsesseln. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist ebenfalls hervorragend wiedergegeben. Das Gesamtergebnis sollte mehr als zufriedenstellend ausfallen. Hut ab - Firma AVF Club. Hier wurde ganze Arbeit geleistet.
Fazit: Ein Muss für jeden Freund britischer Fahrzeuge . Hier stimmt alles - Preis und Leistung . Bleibt zu hoffen, dass AFV weiterhin dieser Linie treu bleibt und uns vielleicht eines Tages mit Fahrzeugen der Marken Albion, Guy, Thornycroft oder Fordson beglückt.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel und bei Astromodel.
Alexander Hilbig, Berlin (Mai 2013)