Eine absolute Neuheit gibt es jetzt exklusiv und limitiert über TOM-Modellbau/Friedland: das 1:72er Modell einer Beechcraft B/C-23 Musketeer/Sundowner. Dergleichen gab es bisher weltweit nicht einmal als Vacu-Modell!
Das erfolgreiche Original: Dabei ist das Original ein recht erfolgreiches Schul-, Sport- und Reiseflugzeug. Hergestellt von 1963 bis 1983 wurde es in verschiedenen Baureihen und Modifikationen insgesamt 4366 mal. Der einmotorige Tiefdecker mit festem Fahrwerk und Vierzylindermotoren war damals auch besonders preiswert.
Wohl deshalb wurde der Typ 20 Jahre lang gebaut. Der Hauptunterschied zwischen der Musketeer/Sundowner-Linie und ähnlichen Leichtflugzeugen dieser Zeit ist/war das Fahrwerk der Beech. Während Cessna bei der C172 Federstahl, Piper an der PA28 Cherokee Ölstoßdämpfer, und Grumman bei der AA-5 Glasfaser verwendet hat, ist die Musketeer/ Sundowner-Familie mit Gummischeiben Federungsspaketen ausgestattet. Dieses gibt dem Flugzeug ganz besondere Landeeigenschaften. Beachtenswert ist auch die üppige Tankkapazität des Musters und damit seine Reichweite. Ebenso ist der geräumige Innenraum nebst gut zugänglichem und großem Gepäckraum die Stärke des Originals. Im Gegensatz zur PA-28 gibt es auch zwei Einstiegstüren!
Das Original beim Militär: "Muscrat", also Bisamratte, war der Spitzname der Beechcraft B/C23 Musketeer bei der Canadian Armed Air Forces. Die kanadischen Streitkräfte kauften1971 zunächst 24 Stück des Modells B23 Musketeer. Die ersten CT-134 -so die kanadische Bezeichnung - kamen am 23. März 1971 auf der CFB Portage la Prairie an. Ende 1981 wurden diese durch 24 neue des 1982er Modells Beechcraft C23 Sundowner ersetzt. Die neuen Maschinen wurden in der CAF nun CT-134A Musketeer II bezeichnet.
Weitere militärische Betreiber des Musters waren die Algerische Luftwaffe (4 x B24R Sierra - das ist die Ausführung mit Einziehfahrwerk), die Mexican Air Force (20 x A23-19), die Royal Hongkong Auxiliary Air Force (2 x B23-19) und die Königliche marokkanische Luftwaffe (1 x 23)
Der Bausatz: Das jetzt vorliegende Resinmodell gibt es in drei verschiedenen Kit-Ausführungen von AERO-Modell, deren praktische Unterscheidung Decals und Karton sind.
Die exzellent abgegossenen Einzelteile der Maschine werden ergänzt durch präzise passende – und dem Original entsprechend – grün colorierte Scheiben. Das Modell ist einfach aufgebaut und besteht nur aus 25 Teilen. Damit ist es auch etwas für Anfänger in dem Metier der Resinkits. Eine Inneneinrichtung ist vorhanden, allerdings müssen nach dem Muster eines beiliegenden Sitzes drei weitere selbst angefertigt werden. Das ist aber sehr einfach zu bewerkstelligen, da es praktisch lediglich Plastikquadrate sind.
Absolute Spitzenklasse bei derartigen Kits ist die achtseitige farbige Bauanleitung mit umfassender Dokumentation zum Original – einschließlich vieler Detailfotos und Farbschemata.
Eine echte Fundgrube, allerdings fehlt der Hinweis für ein ggf. einzubringendes Buggewicht. Ein maßstäbliches Instrumentenbrett ist in der Bauanleitung abgedruckt und soll für das Modell ausgeschnitten werden. Die Decals für die jeweilige Kit-Version sind ebenfalls sehr schön gedruckt und es mangelt auch nicht an üppigen Wartungshinweisen/Stencils.
Außer der jeweiligen Bemalung der Bausatzversion (Kartondeckel-Bild) gibt es immer noch einen zweiten Satz Decals für die frühere FAT-Maschine D-EIPC, welche in Cottbus-Neuhausen basiert ist.
Der Karton-Aufdruck "Military Trainer Series" lässt auf weitere Kits in der Machart hoffen.
Fazit: Insgesamt eine Runde Sache – und endlich mal wieder ein quasi Zivilmodell - tolle Idee und toll gemacht AERO-Modell!
Detlef Billig, Berlin(November 2012)