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Herr der Ringe: Legolas
(Orlando Bloom als Legolas Grünblatt in der Film-Trilogie)

54mm - Andrea

Wer kennt sie nicht, das "schöne Volk" von Mittelerde? Die Rede ist natürlich von den Elben, den hochgewachsenen, anmutigen, spitzohrigen Bewohnern der Wälder Loriens. Repräsentativ für seine Rasse soll hier Legolas Grünblatt, dem Andrea Miniatures Form verliehen hat, vorgestellt werden. Auf mich als Fantasy- und SF-Fan hat diese Figur natürlich einen besonderen Reiz ausgeübt.

Die Figur präsentiert sich beim Auspacken in Form von 9 akkurat gegossenen, nahezu gratfreien Weissmetallteilen. Nach dem recht schnell von statten gehenden Entgraten, Feilen und Schleifen habe ich den einzelnen Teilen ein heißes Schaumbad gegönnt, um die letzten Staub- und Trennmittelreste zu entfernen. Danach wurden die Teile zu Baugruppen zusammengefügt. Die erste Baugruppe bildete der große, massiv gegossene Sockel in Form eines mossüberwucherten Baustumpfes. Die restlichen Baugruppen waren der gesamte Rumpf aus fünf Teilen, der Umhang aus 2 Teilen und der Köcher aus einem Teil. Nach dem vorläufigen Zusammenbau wurden die Teile mit einer dünnen Schicht Revell-Sprühgrundierung vorbereitet und schliesslich in den für die jeweilige Baugruppe vorherrschenden Farben mit Airbrush grundiert - Sockel und Köcher wurden dunkelbraun, der Körper wurde mit Ausnahme des Kopfes dunkelgrün und der Umhang dunkeltürkis. Der Sockel wurde darauf mit verschiedenen Braun- und Grautönen trockengemalt, die Grautöne wurden ob der Tatsache, dass der Sockel zum Teil aus großen Steinen besteht verwendet. Zuletzt erhielt der gesamte Sockel ein leichtes Drybrushing mit Grün, um einen starken Moosbewuchs darzustellen.

Der Umhang erfuhr im Grunde nur mehrere Durchgänge Trockenmalen mit immer helleren Türkistönen - ich bin kein Freund von Washings beim Figurenbau, meist überschwemme ich die Figur damit und das sieht dann echt nicht mehr schön aus. Deswegen grundiere ich immer etwas dunkler und male dann mehr trocken, ich erziele so einen ähnlichen Effekt wie durch Washings.

Der Köcher wurde ebenfalls trockengemalt, diesmal mit Hellbraun. Das untere Ende des Köchers und der Rand der Köcheröffnung wurden dann mit dunklem Gold bemalt. Der Griff des Dolches, der an dem Köcher befestigt ist, wurde weiß, das Ende des Griffes wieder Goldfarben (haben wohl eine Vorliebe für Gold diese Elben?). Die Pfeile wurden mit schwarz bemalt, die Federn der Pfeile blieben Braun, wurden dann aber mit Goldgelb akzentuiert.

Nun zum Körper. Um dem geneigten Leser nicht zu viel zuzumuten, werde ich nicht auf jedes Detail eingehen. Hier die Kurzfassung: Je nach Farbe des Bekleidungsstücks dunkel grundiert, und dann immer heller trockengemalt, die sehr erhabenen Falten immer noch ein wenig mehr hervorgehoben, dann in die tiefen Falten zwischen den einzelnen Kleidungsstücken ein dunkelbraunes Washing für die Schattierung (ja, letztendlich kam ich um' s Washing doch nicht rum!).

Jetzt wieder ein (hoffentlich) kleiner Absatz über Gesicht und Haare, die Teile einer Figur, auf die man zuerst schaut. Da ich noch nicht so viel Erfahrung mit Gesichtern habe, hab ich diesmal ein wenig herumprobiert. Anstatt wie die großen Meister von Andrea und Konsorten Ölfarben zu benutzen, habe ich viel mit feinen Strichen gearbeitet, die ich danach vorsichtig mit dem kleinen Finger ein wenig verwischt habe. So erhält man auch einen schön weichen Übergang zwischen den einzelnen, kaum unterscheidbaren Hauttönen. Das schwierigste waren sicherlich die Augen. Ich habe sie zuerst ein wenig größer gemalt als ich eigentlich brauchte und habe sie dann mit einzelnen Strichen in der dunklen Farbe der Augentäler immer schmaler gemalt, bis sie am Ende zusammengekniffen aussahen, da der Elb ja grade zielt.

Dann flugs alle Baugruppen zusammengefügt und schon hatte ich DAS Glanzstück für meine Vitrine. Ich kann die Figuren von Andrea nur jedem Modellbauer ans Herz legen, es macht echt Spaß, sie zu bauen. Bei Gelegenheit muss ich jedoch noch ein paar Fotos mit besseren Lichtverhältnissen machen, jetzt sieht die Figur auf den Fotos schlechter aus, als sie eigentlich ist?

Richard Knorrek, Schwerin