Zum Vorbild: Ludwig I. von Bayern wurde am 25.08.1786 in Straßburg geboren. Zu Zeiten der französischen Besatzung war er Kronprinz und, wie damals für angehende Regenten üblich, militärischer Führer. Er teilte nicht die politischen Ansichten seines Vaters, der Napoleon gegenüber freundlich gesinnt war, sondern vertrat schon recht früh eine nationaldeutsche Gesinnung. Als Kronprinz musste er sich jedoch seinem Vater unterordnen und war somit gezwungen, auch unter Napoleons Befehlen zu dienen. So wurde er 1809 im V. Koalitionskrieg als Führer der 1. Bayrischen Division bei der Schlacht von Abensberg gegen die Österreicher eingesetzt. Am Vorabend der Schlacht besichtigte Napoleon persönlich die bayrischen Truppen und hielt vor diesen eine enthusiastische Rede. Ausgerechnet Kronprinz Ludwig fiel die Aufgabe zu, diese ins Deutsche zu übersetzen, was ihm offenbar gut gelang, denn die Bayern und sogar er selbst waren von den Worten sehr begeistert. Später soll sich Ludwig dieses Momentes geschämt haben. Doch er bekam die Gelegenheit, sich gegen die französischen Besatzer zu wenden, als 1813 die VI. Koalition die deutschen Staaten befreite.
Als Oberst seines Regimentes ließ sich Ludwig scheinbar gerne portraitieren, denn es existieren mehrere Bilder von ihm in Uniformierung. Ein Gemälde des Malers Wilhelm v. Kobel aus dem Jahr 1807 (siehe oben) war auch Vorlage für diese Figur.
Quellen:
Zum Modell: Die Figur habe ich bereits letzten Oktober passend zum Okotoberfest beendet, jedoch gab es noch Probleme mit dem Sockelschild, weshalb ich das Modell erst so spät präsentiere.
Ulrich Puchala ist mir schon mehrfach positiv durch seine Figuren aufgefallen. Sein Angebot beinhaltet viele deutsche Soldaten aus verschiedenen Epochen, die auch von anderen Herstellern vertrieben werden. Als ich beim Schmökern in meinem Stammmodellbauladen diese Figur entdeckte, konnte ich daher nicht widerstehen. Der Bau ging sehr schnell voran, da lediglich 3 Teile vorliegen, wovon eins die Vignette darstellt. Bemalt wurde die Figur ausschließlich mit Acrylfarben der Marke Vallejo. Leider habe ich mit der glänzenden Oberfläche grade bei den Grüntönen zu kämpfen gehabt, was die Bilder auch deutlich zeigen.
Für den Sockel nutzte ich wieder mein bewährtes Pappelholz. Diesmal verzichtete ich auf die beiliegende Vignette, die mir zu klein war und hielt mehr am Portrait von Kobel fest. Somit fügte ich einen Baum sowie eine kleine Wiese hinzu. Der Baumstamm entstand aus einer Wurzel, die ich im Wald an einem umgestürzten Baum abtrennte. Nach gutem Durchtrocknen sowie dem Hinzufügen von Ästen aus Baumresten und Seemoos behandelte ich alles noch mit Farbfiltern nach, wobei die zenitale Beleuchtung berücksichtigt wurde. Die Belaubung erfolgte mit eingefärbten Gewürzen, hauptsächlich Oregano. Die Erdfläche entstand aus Steckschaum für Dekoblumen, überzogen mit Holzspachtel und Streumaterial. Nachdem diese durchgetrocknet und bemalt worden ist, kamen Statikgras von Noch sowie Reste des oben genannten Laubes hinzu. Zu guter Letzt spendierte ich dem Sockel ein selbst angefertigtes Schild.
Ein Dankeschön gilt meiner Verlobten, die mir mit den Bildern sehr behilflich war. Sie ließ es sich auch nicht nehmen, neben den „normalen“ Bildern auch welche im Grünen zu machen.
Philip Koch, Sukow (05/2015)
