Der Bausatz:
Im November letzten Jahres brachte die Firma Revell diesen Formel 1 Boliden im großen Maßstab 1:12 heraus. Der Bausatz ist in einen großen Karton verpackt. Klappt man diesen auf, so wird der Blick frei auf die vorlackierte Karosserie. Der Farbton des Scuderia Marlboro-Rots wurde gut wiedergegeben. 208 Teile müssen verbaut werden, bevor der Ferrari 2002 vor einem steht. Die Bauanleitung ist wieder in der gut bebilderten, und der verständlichen Revellqualität ausgeführt worden. Sie umfasst 20 Seiten.
Der Bau:
Leider zeigten sich auf dem Monocoque, nahe der Seitenkästen erhabene Linien. Dieses scheint durch den Formenbau bedingt. Weil mit dem Bausatz auch jüngere Bastler angesprochen werden sollen, hat man das Modell wohl etwas einfacher gehalten. Da dies aber bei näherem Hinsehen sehr unschön aussieht, beschloss ich die Karosserie neu zu lackieren. Also machte ich mir die Mühe die Lackierung komplett abzuschleifen. Erst mit grobkörnigem Sandpapier der Stärke (320) und dann mit feinem Schleifpapier 1200 bis 2000. Die Firma Tamiya bietet dieses Schleifpapier in verschiedenen Stärken an. Nach bestimmt zweitägigen Schleifen, wurden alle Teile die abgeschliffen wurden neu grundiert. Das neue Rot entstammt einer Tamiya Spraydose. Diese Firma hat das Original - Marlboro - Rot als TS-49 in ihrem Farbsortiment.
Nach dem dieser intensive Arbeitsgang erledigt ist, kann mit dem weiteren Bau des Modells fortgefahren werden. In den ersten Bauabschnitten geht es um die Komplettierung des Motors. Die Passgenauigkeit könnte hier etwas besser sein. Die Auspuffrohre habe ich aufgebohrt. So hat man den Eindruck man könnte tief in sie hineinschauen. Bis zum Abschnitt 28 habe ich die Bauanleitung befolgt. Da ich aber die Fahrzeugnase mit dem Frontflügel auch mal Abnehmen wollte habe ich Teil H67 und K108 Zusammengebaut. Bei der Lösung wie sie Revell vorschlägt, hätten sich die Behälter für die Hydraulik und Bremsflüssigkeit auch sparen können, weil man sie dann nicht mehr sieht. Bei meiner Variante war noch etwas Nacharbeit erforderlich und schon ließ sie sich wie beim Original abnehmen.
Beim Bau von Front- und Heckflügel ist Vorsicht geboten, da die Teile beim Zusammensetzen recht widerspenstig sind. Bevor das Fahrwerk an seinen Platz kommt, wird es noch mit der Karbonfolie, die Revell als Decal beigelegt hat, beklebt. Diese ist sehr gut gemacht, liegt aber nur für das Fahrwerk bei. Nachdem das Fahrwerk mit den Karbonbremsen komplettiert ist, werden die Felgen die jeweils aus drei Teilen bestehen zusammengeklebt. Die Reifen habe ich auf der Lauffläche angeraut. Die Reifen werden mit vier Schrauben am Fahrgestell fixiert. Die Passgenauigkeit beim Aufsetzen der Motorhaube lässt etwas zu wünschen übrig. Hier wäre es schöner gewesen, die Motorhaube würde an den Befestigungsstellen spannungsfreier sein. Es bereitet schon etwas Mühe sie an die Fahrerzelle aufzusetzen.
Bemalung und Decals:
Wie schon geschrieben, habe ich das Modell neu lackiert. Die Bemalungshinweise sind gut ausgeführt. Nach der Revellfarbangabe kann das Rot aus zwei Rottönen zusammen gemischt werden. Aber da den richtigen Farbton zutreffen, ist schon etwas kompliziert. Deswegen griff ich auf die Tamiyasprayfarbe TS-49 Bright Red zurück. Die anderen Farben können getrost aus dem jeweiligen Farbsortiment genommen werden. Die Decals erlauben den Bau des Ferrari F2002 aus dem Frankreich Grand Prix in Magny Cours. Die Markierung beider Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello liegen den Bausatz bei.
Fazit: Ein guter und großer Baussatz, der in Detaillierung und Passgenauigkeit besser sein könnte. Der Bausatz ist für 99 Euro im Laden zuhaben. Alle an Formel 1 Fahrzeugen Interessierte oder Ferrari Enthusiasten, können bei diesem Bausatz zuschlagen.
Andreas Wolf, Berlin
Den ausführlichen Artikel findet Ihr in Heft 2 / 2004 unseres IPMS Journals!