Aufbauend auf den Ergebnissen aus dem zaristischem Reich wurden in der UdSSR die Forschungen im Bereich der Raketentechnik und ihrer umfassenden Nutzung weiter fortgesetzt und intensiviert. Nicht umsonst gilt Ziolkowski als der Vater der modernen Raumfahrt. Auch das Militär interessierte sich für die Nutzung von Raketen als Ergänzung für die Artillerie. Mitte der 30er Jahre wurden die Arbeiten an der Schaffung von sogenannten "Salvengeschützen" verstärkt und auf einen Stand gebracht, der die Produktion in Serie ermöglichte.
Als Basisfahrzeug für die neue Art der Artilleriewaffen wurde der ZIS 6 ausgewählt. Das neue Waffensystem bekam die Bezeichnung BM 13-16 und wurde 1941 in die Bewaffnung der Sowjetarmee aufgenommen. BM steht für "Kampfmaschine", die 13 für die Bezeichnung der verwendeten Raketengeschosse M 13 und die 16 für die Anzahl der Startschienen auf dem Werferrahmen. Der Geschosswerfer war eine reine Flächenwaffe, mit der es nicht möglich war, Punktziele zu bekämpfen, da die verwendeten Raketen ungelenkt waren (es sei denn, man kam soweit an das Ziel heran, dass es im direkten Richten bekämpft werden konnte, wie z.B. Bunker in der letzten Periode des 2. Weltkrieges).
Der erste Kampfeinsatz der später von den sowjetischen Soldaten "Katjusha" getauften Geschosswerfer erfolgte in der Nacht vom 01. zum 02. Juli 1941 im Vorfeld von Moskau. Die Wirkung auf die Wehrmacht führte zu einem Schock, da man dort nicht mit der Existenz von solchen Flächenwaffen bei der Roten Armee gerechnet hatte. Die Wirkung der von den Deutschen "Stalinorgel" genannten Raketenwerfer sollte in der Zukunft dazu führen, dass sich die Wehrmachtssoldaten in Rekordzeiten in die Erde eingruben, sobald sich der Einsatz dieser sowjetischen Waffe abzeichnete.
Das Modell entstand aus dem Bausatz von AER, unmittelbar nachdem dieser auf dem bundesdeutschen Markt angeboten worden ist. Da zu diesem Zeitpunkt kaum detaillierte Unterlagen vorhanden waren (die vorhandenen aus DDR - Zeiten waren auch 40 Jahre nach dem Krieg immer noch retuschiert und westliche durch Unwissen geprägt), haben sich einige Ungereimtheiten eingeschlichen, die bei einem Neubau in der Zukunft noch verändert werden. Trotzdem kann man dieses Modell in der Reihe der ZIS - Modelle zeigen, da dadurch die relative Vollständigkeit der Serie gewahrt bleibt.
Thomas Heinicke, Prora