Die Basis, die man bei den Amerikanern eingekauft hatte, erwies sich immer mehr als universell nutzbar. Es gelang den sowjetischen Ingenieuren und Konstrukteuren, immer neue Aufbauten auf das Fahrgestell zu setzen und das Einsatzspektrum zu erweitern.
Ein Beispiel sind die unterschiedlich einsetzbaren Tanks, die sowohl zivil, als auch im Krieg militärisch genutzt werden konnten. Letzteres war aber nicht die Grundbestimmung des gezeigten Modells. Ursprünglich wurden diese Tankwagen in der Landwirtschaft als Wasserversorger in der Viehzucht genutzt. Die Befüllung erfolgte über den Dom auf dem Tank, während das Ladegut mittels der Ablassöffnung am Tankheck in Tränken usw. gefüllt werden konnte. Erst die Kriegszeit führte dazu, dass diese Fahrzeuge auch militärisch genutzt worden sind. Da sie über keine eigenen Pumpen verfügten, konnten sie aber nur zum Nachfüllen von Tanklagern mit eigenständigen Pumpanlagen oder zur Abgabe an "Kleinabnehmer", die mit Kanistern ihren Kraftstoffbedarf decken wollten, genutzt werden.
Der Bausatz wurde von mir auf einer Ausstellung in Leipzig Mitte der 90er Jahre gekauft. Zu einem damals günstigen Preis, weil der Verkäufer die Umrechnungssätze DM - KCz richtig beachtet hatte. Heute bezahlt man für den identischen Bausatz von PST (allerdings in einer Pappschachtel, auf die ich verzichten kann) fast den doppelten Preis von damals. Aber das nur nebenbei als Denkanstoß bezüglich angeblich preiswerter Bausätze von heute.
Da es mir in jener Zeit nur darauf ankam, einen Bausatz so schnell als möglich in ein Modell umzuwandeln, sind mir einige Fehler unterlaufen, die in der nächsten Zeit korrigiert werden müssen. Dies betrifft die Bemalung der Feuerlöscher, die Aufhängung des Ersatzrades und die Armatur am Ablassstutzen. Irgendwann wird man für seine Eile beim Modellbau doch bestraft.
Thomas Heinicke, Prora
