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ZIS-o-Mania

ZIS 5 Stabsfahrzeug mit Metallaufbau

AER - Maßstab 1/72

Auf der Basis des ZIS 5 wurden die unterschiedlichsten Fahrzeuge mit geschlossenem Aufbau gefertigt. Ein Beispiel ist das gezeigte Modell, von dem es auch eine Version als Sanitäts- und Verwundetentransportfahrzeug gab. Dieses unterschied sich vom Stabsfahrzeug durch die zusätzliche Tür im Aufbau auf der Beifahrerseite. Durch diese konnten gehfähige Verwundete bzw. Begleitpersonal in das Fahrzeug gelangen, während über die hintere Doppeltür Verwundete auf Bahren in das Fahrzeug verladen wurden. Diese hintere Doppeltür ist der zweite äußere Unterschied zum Stabsfahrzeug.

Während das Chassis des Modells handelsüblich ist, entstand der Aufbau in Eigenarbeit. Die Grundlage befand sich auf den Bauanleitungen des ZIS 5 von AER. Dort waren eine ganze Reihe von Versionen der Fahrzeuge abgedruckt, die allesamt interessant sind. Ich habe diese Zeichnungen gescannt und so lange am PC bearbeitet, bis der Maßstab 1:72 erreicht war und die Konturen scharf gewesen sind. Von den Ausdrucken dann die entsprechenden Maße abzunehmen, kann fast jedes Kind. Material für den Bau des Koffers lieferte mir eine Berliner Firma, die sich eigentlich mit dem Verkauf von Dingen für den Bau von Architektenmodellen befasst. Aber wenn man sparen kann, kauft man als preisbewusster Modellbauer dort ein, wo man für sein Geld am meisten bekommt und zuverlässig beliefert wird (ich danke Thomas aus Lübeck für den Tipp).

Die Tarnung des Fahrzeuges gab es tatsächlich. Für Wintertarnungen hatten die sowjetischen Streitkräfte keine einheitlichen Anweisungen, sodass jede Einheit ihre Fahrzeuge "frei Schnauze" mit den vorhandenen Farben bemalte, wobei in vielen Fällen einfach Schlämmkreide oder Kalk zum Einsatz kamen. Dies hatte auch den Vorteil, dass man den Anstrich bei Notwendigkeit schnell erneuern bzw. im Frühjahr einfach mit Wasser abwaschen konnte. Dass es sich beim Modell um ein Fahrzeug im Winter handelt, erkennt man auch daran, dass Kolja den Kanonenofen im Koffer hat und das Ofenrohr am Heck nach außen zeigt.

Thomas Heinicke, Prora