Im Rahmen der "Lend-and-Lease" - Vereinbarungen lieferten die Amerikaner neben anderen kriegswichtigen Gütern auch Sturmboote an die Sowjetunion. In der UdSSR war es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, solche kleinen, aber notwendigen bewaffneten Schiffe zu bauen. Notwendig waren diese Boote vor allem für Aufklärungseinheiten und Landungskräfte, die auf dem Vormarsch gen Berlin wichtige Informationen beschaffen bzw. schnell Brückenköpfe bilden mussten, um die Heimat von den lästigen deutschen Eindringlingen zu befreien.
Da die Amerikaner nicht die entsprechenden Transportmittel lieferten, musste sich Kolja etwas einfallen lassen, damit die Boote zu den Einsatzorten gebracht werden konnten. Die einfachste Lösung war die Nutzung von vorhandenen LKW und Nachläufern für den Transport von Langholz, die entsprechend modifiziert wurden.
Von der Firma TAPO konnte ich die Resinteile für diese Fahrzeugkombination des Herstellers AER bekommen. Die Teile für das Boot waren ja noch ganz gut, man konnte etwas damit anfangen. Leider war die Lafette für das Maxim - MG nicht vorhanden, sodass sie im Eigenbau erschaffen werden musste. Bildmaterial war Gott sei Dank in der Bauanleitung vorhanden. Auch die Inneneinrichtung des Bootes musste überarbeitet werden. Der Anhänger erwies sich in seinen Einzelteilen als Klotz und war nicht akzeptabel. Mir blieb also nichts anderes übrig, als den Nachläufer aus vorhandenen Ersatzteilen und entsprechenden Plastikprofilen von der erwähnten Firma aus Berlin selbst zu bauen. Die Puffer auf der Ladefläche des ZIS 5V und der Auflage des Anhängers sind übrigens richtiges Holz. Wozu hat man als Raucher Streichhölzer in der Schublade, falls das Feuerzeug einmal den Geist aufgibt?
Beim ZIS 5V, der bis auf die schon erwähnten notwendigen Veränderungen aus der Schachtel gebaut worden ist, habe ich nur die hintere Bordwand weg gelassen, da diese beim Transport des Bootes gestört hätte.
Thomas Heinicke, Prora