Der Einsatz der deutschen Luftwaffe zur Bekämpfung der sowjetischen Truppen und die dabei erreichten Erfolge erforderten Reaktionen der sowjetischen militärischen Führung. Dies führte dazu, dass Wege gesucht wurden, die sowjetische Truppenluftabwehr mit Abwehrwaffen zu verstärken, die mobil einsetzbar waren. So soll es dazu gekommen sein, dass die 30 mm Flak 61K auf die Plattform des Halbkettenfahrzeuges ZIS 42 aufgebaut wurde. Damit war die Kanone universell einsetzbar, sowohl bei der Abwehr gegnerischer Luftangriffe auf Transportkolonnen als auch im Gefecht. Leider habe ich auch für diese Kombination noch keinen Beleg gefunden. Da dieses Fahrzeug aber "dem gesunden Menschenverstand" entspricht, ist seine Existenz durchaus denkbar, weswegen das Modell auch von mir gebaut worden ist.
Im Unterschied zum Vorschlag in der Bauanleitung vom Hersteller PST habe ich aber als Basisfahrzeug nicht den ZIS 42M genommen, sondern seinen Vorgänger. Beim ZIS 42M waren die seitlichen Bordwände der Pritsche nicht klappbar, sodass es Probleme beim Drehen der Fla - Waffe im Einsatz gegeben hätte. Somit ist der ZIS 42 als Basisfahrzeug eigentlich logischer, da durch die klappbaren Bordwände, die durch Ketten in einer waagerechten Stellung gehalten werden konnten, genügend Platz für die Drehung des Geschützes vorhanden war, ohne dass die Bedienmannschaft von der Plattform "geworfen" oder an den seitlichen Bordwänden "eingeklemmt" wurde.
Der Zusammenbau des Fahrzeuges erfolgte mit den schon beschriebenen Veränderungen, wobei hier die Vorderfront durch die Blechverkleidung ihren Schutz entsprechend den Originalfahrzeugen aus 0,25 mm starkem Plastikmaterial erhielt, das kalt über die Tischkante gezogen, sein Form bekam. Die Öffnungen am oberen Verkleidungsteil wurden gebohrt und die Langlöcher mittels Skalpell und Mikrofeile ausgearbeitet.
Einen kleinen aber feinen Unterschied kann man in der Qualität des Geschützes in Bezug auf den Basisbausatz feststellen. Wenn man beide Bausätze miteinander vergleicht, kann man zu dem Schluss kommen, dass das Geschütz von einem anderen Hersteller stammt. Zwischen beiden Bausätzen liegen nämlich im Bezug auf die Detailtreue Welten. Vergleicht man die Kanone mit den Bausätzen der ZIS 2 und ZIS 3 von Skif (heute für den Maßstab 1:72 UM), kommen Zweifel auf, ob die Geschütze tatsächlich bei PST gefertigt worden sind. Aber dies ist nur eine Vermutung, die bisher durch nichts zu beweisen ist.
Thomas Heinicke, Prora