Diese Variante des ZIS 42 löste den Vorgänger in der Produktion 1943 ab. Die technischen Parameter wurden nicht verändert, nur einige Modifikationen vorgenommen, die durch die Erfahrungen im Einsatz notwendig wurden. Um weiter Material einzusparen, wurden die seitlichen Bordwände fest mit der Plattform verankert und konnten nicht mehr abgeklappt werden. Das zweite äußere Unterscheidungsmerkmal zum ZIS 42 ist das stabile Schutzgitter vor dem Kühler und den Frontscheinwerfern des Fahrzeuges. Diese Variante wurde in Moskau bis zum Ende des Krieges 1945 gebaut.
Grundlage für das Modell ist der Bausatz von PST mit allen seinen Schwächen. Zusätzlich zu den schon für den ZIS 42 beschriebenen Mängeln braucht man für den ZIS 42M neue seitliche Bordwände (umbauen und abgießen ist mein Tipp) sowie bei vorhandenen notwendigen Plastikstreifen eine ruhige Hand und ein nicht zu sehr strapaziertes Nervenkostüm für den Bau des vorderen Schutzgitters.
Die seitlichen Bordwände, die beim ZIS 42M bekanntlich nicht abzuklappen waren, sind noch relativ einfach zu fertigen. Mit einem Skalpell werden von den Bauteilen die seitlichen Befestigungen der Planken von den Bausatzteilen abgeschnitten, die Schnittstellen verspachtelt, geschliffen und neu graviert. Die abgeschnittenen Teile werden vorsichtig an den Schnittstellen plan geschliffen und in der richtigen Anzahl so auf die Plankenteile geklebt, dass man die Teile den Fahrzeugen der Kriegsproduktion zuordnen kann. Die Befestigung der Seitenteile an der Grundplatte der Pritsche wird durch Plastikstreifen in der richtigen Breite und Stärke imitiert.
Komplizierter ist das Anfertigen des neuen Schutzgitters. Voraussetzung ist, dass man Plastikmaterial in den Abmessungen 0,5 x 0,5 mm und 0,5 x 0,25 mm besitzt. Aus den quadratischen Profilen werden zunächst einmal die Einzelteile für die Außenrahmen zurechtgeschnitten. Diese habe ich auf einer Unterlage aus Karton (Karteikarte) in der richtigen Form zusammen geklebt. Das Schutzgitter besitzt im Original 16 senkrechte Streben, die aus den rechteckigen Streifen genau abgelängt werden müssen. Das Problem beim Zusammenbau ist, wie die Abstände zwischen den einzelnen Streben so exakt hinzubekommen sind, dass die Teile nicht miteinander in Verbindung kommen.
Die Lösung besteht darin, dass man aus dem Karton, der als Unterlage verwendet wird, Streifen ausschneidet, die exakt die gleiche Länge haben wie die senkrechten Teile der Gitter (Karteikarten haben eine Dicke von ca. 0,25 mm). Da sich Papier und Polystyrol mit dem benutzten Kleber nicht miteinander verbinden lassen, hat man ideale Abstandshalter, die sich nach dem Aushärten des Klebers vorsichtig entfernen lassen, ohne dass die filigranen Teile beschädigt werden. Da die Gitterstreben vor den Scheinwerfern den doppelten Abstand wie die vor dem Kühler hatten, klebt man einfach zwei Pappstreifen zusammen (0,5 mm Stärke) und schon bekommt man auch dies hin. Für den Bau weiterer Modelle des ZIS 42M habe ich diese nervenaufreibende Prozedur aber nur zweimal durchgeführt und auch dieses Teil in Gießharz vervielfältigt.
Ich muss mich für den Hinweis von Frank von der IPMS Deutschland bedanken, dass weniger vielleicht mehr ist. Er hat recht, denn durch die vielen Streben sieht man beim Modell ganz einfach kaum noch etwas von den Teilen, die dahinter sind.
Thomas Heinicke, Prora