Die Sattelzugmaschine ZIS 10 wurde 1935 entwickelt und nach eingehender Erprobung 1938 in die Serienproduktion überführt. Der lange Zeitraum rührt daher, dass erst Ende 1937 ein Auflieger fertig war, der die von der staatlichen Kommission für die Abnahme der Fahrzeuge geforderten 6 t Ladekapazität hatte.
Die Zugmaschine entstand aus einer verkürzten Variante des ZIS 5, wobei der Radstand erhalten blieb und nur die Länge des Rahmens verringert wurde. Dies führte dazu, dass sämtliche Rahmenteile hinter den Aufhängungen der Federung für die Hinterräder "abgeschnitten" wurden. Mit diesem "Schnitt" war es möglich, die Auflieger auch in engen Kurven zu manövrieren, ohne deren Stützräder zu beschädigen.
Die Auflieger wurden im Forschungszentrum für die Kfz. - Entwicklung NATI entworfen. Wie aus den vorliegenden Belegen zu entnehmen ist, wurden bei der Produktion der Anhänger Veränderungen vorgenommen, die nicht nur das Aussehen der Pritschen, sondern auch deren Rahmen unterschieden.
Ich habe versucht, mit den beiden Modellen die entscheidenden Unterschiede der Gespanne ZIS 10 mit dem Auflieger PP-1012 sichtbar zu machen. Die Zugmaschinen entstanden aus den Bausätzen vom ZIS 5 der schon genannten Hersteller. Entsprechend den Unterlagen wurden die Rahmen gekürzt und der Sattel aufgebaut. Die Nachläufer entstanden im Eigenbau nach einem Riss aus der ukrainischen Veröffentlichung zu den ZIS - LKW sowie Fotos aus dem polnischen Heft zum Thema. Das Bastelmaterial lieferte die Restekiste und das Materiallager in Form von Platten und Profilen aus Polystyrol.
Thomas Heinicke, Prora
