Ich habe den Teracruzer whit Mace Missile (SSP-Kit von RENWAL) gebaut, das Ergebnis sind 60 cm pure Modellbaunostalgie. Hier nun ein Anmerkungen zu diesem doch recht großen Bausatz in Einzelnen.
Auf Grund der Rechercheergebnisse im Internet zu diesem Vehicle baute ich den Kit "out of the box". Es gab verschiedene Baumuster und die "überlebenden Teracruzer" wurden zu Nutzfahrzeugen umgebaut. Transporter, Muldenkipper und Tanker. Laut Internet gibt, gab es bloß noch einen Teracruzer, der seinen Dienst in einer Mine verrichtete und zum Verkauf stand.
Wenn man ein komplettes Diorama bauen möchte braucht man eigentlich 5 Teracruzer (TM-76A Ground Support Equipment) und diverse Begleitfahrzeuge für Mannschaften usw.
Dann wäre man wieder in den späten 50ern bis Mitte 60er Jahren. Stationiert waren diese mobilen Einheiten auch in Deutschland, und zwar in der Eifel, In Sembach. Bei der 38^th TAC Missile Wing Headquaters, der ersten in Europa. Später ist man dazu über gegangen die Atomwaffen via Flugzeug mobil zu halten. Die Teracruzer wurden nicht wieder in die USA zurück überführt, sondern entmilitarisiert und als Nutzfahrzeuge verkauft.
Interessante Artikel zu dieser "kalten Krieg-Waffe" gibt es von Fred Horky und Dr. Griffin T. Murphey. Part 1 und Part 2. Ferner IPMS/USA und diverse Modellbauforen.
Der Bausatz ist aus den späte 50ern. Also auch vereinfacht bei vielen Details. Der Bauplan ist in 78 Baustufen unterteilt, die alle sehr verständlich sind.
Da dem Bausatz nur die Decals für eine US Air Force-Variante beilagen, ist die Farbwahl vorgegeben, alles in einem Blauton. Die Mace Missile habe ich als "Dummy" gebaut, also in Orange mit weißem Kopf. Das ganze Modell scheint aber dann doch recht fiktiv in der Darstellung, wenn ich mir Bilder aus dem Internet zum Vergleich heranziehe.
Das Plastikmaterial hat eine gewöhnungsbedürftige Konsistenz. Die Bauteile sind alle sehr glatt, leicht spröde und sehr anfällig für Pinselreiniger und Klebstoffe (die Oberfläche wird sofort angegriffen). Ich konnte z.B. nicht mit Flüssigkleber über Verbindungsnähte "wischen", um sie plan zu machen, da das Material sich sofort anlöste und eine zähflüssige Masse wurde. Da hilft dann nur alles wieder aushärten zu lassen und dann spachteln und verschleifen.
Wenn man sich Mühe gibt und sauber zusammen baut, bleiben folgende Teile beweglich:
Es hat alles bei mir sehr gut funktioniert, allerdings wird das "Spiel" dieser Bauteile immer größer und letztendlich habe ich dann doch auf die "Spielfunktionen" verzichtet.
Fazit: Von den 5 beiliegen Figuren haben es nur 2 "überlebt", die anderen waren selbst für mich zu grottig und gingen in die Rundablage. Nietenzähler werden am ganzen Bausatz was zu bemängeln haben, da vieles vereinfacht dargestellt ist. Für mich kein Problem - Modellbau a la 50er Jahre - genau mein Ding. Das Amaturenbrett und die Schalttafel sind fiktiv und stimmen bestenfalls ansatzweise mit dem Orginal überein. Ich habe diese Bereiche nur mit diversen Decals aus der Restekiste "aufgehübscht". Gleiches gilt für die Mace Missile. Ergänzt habe ich dann bloß noch die Scheibenwischer und den Auspuff (alles einfach gehalten).
Harald Kaufmann, Berlin (Juni 2020)