Bei diesem Modellbausatz handelt es sich um ein Modell aus dem Hause REVELL-USA, der 1994 erschien. Der Modellbausatz setzt sich aus 115 Einzelteilen, extra eingetüteten Klarsichtteilen und einem umfangreichen Abziehbildersatz zusammen. Die Bauanleitung ist gut verständlich und mit ausreichenden Farbangaben für die einzelnen Baustufen ausgeführt. Nun zum Bau an sich...
Bei den Baustufen 1 (Triebwerk) bis Baustufe 6 (Hauptfahrwerk) war alles im grünen Bereich. Ab Baustufe 7 ging die „Fummelei“ dann aber richtig heftig los, d.h. bei 7 entstand ein riesiges Loch im Cockpitbereich, welches ich später mit Papier und Holzleim schließen musste. Bei 8 ist die Gewichtsangabe für das Buggewicht viel zu gering angesetzt. Bei 9 hatte ich so meine liebe Not mit der Ausrichtung der einzubauenden Bauteile, da keine vernünftigen Arretierungshilfen da waren. Der Einbau erfolgte also auf Verdacht. Auch bei 11 (Einbau des Cockpits und Zusammenbau der Rumpfhälften) war ein sehr gutes Nervenkostüm von Nöten (s. 9). Bei 14 besteht die Option das Heckteil mit Triebwerk nur am Rumpf aufzustecken. Sehr gute Idee, aber warum liegt dem Bausatz dann nicht der Transportwagen für das Heckteil bei (wie bei Monogram)???
Da die Rumpfinnenseiten nur mäßig detailliert waren (keine Spanten oder andere Rumpfinnendetails, dafür Sicken und Auswerferstempel), entschloss ich mich für den Zusammenbau aller Rumpfsegmente und somit verschwand das recht gut reproduzierte Triebwerk (1) auf nimmer Wiedersehen im Inneren (16). Bei 17 musste ich mich für die zu bauende Version (MF = NVA oder SPS = LW) entscheiden. Da trotz langatmiger Schleiforgien und übelster Fläche die Oberflächen der MiG sehr an die des Mondes erinnerten, fiel meine Wahl auf die NVA-Version. Eine Tarnung kaschiert dann doch ein wenig, dacht und tat ich.
Überhaupt ist die Oberflächendetaillierung bei vielen Bauteilen als sehr rustikal zu bezeichnen (schwammige Gravuren, Auswerfer- und Einspritzstellen). Als Außenlast fand nur der Zusatztank Verwendung. Beim abschließenden Aufbringen der Decals für die NVA-Version hatte ich dann noch mal so richtig zu tun. Es wäre hilfreich gewesen, die genaue Ausrichtung und Position einzelner Decals genauer im Bauplan auszuführen. Hier half mir nur der verstohlene Blick in mein sehr spärliches Referenzmaterial zum Thema MiG 21 weiter und das auch nur bedingt. Aber ich als Laie erkenne die MiG 21 als solche. Abschließend überzog ich das fertige Modell mit Seidenmattlack.
Farbtöpfe leer - habe fertig!!
Fazit: Ein nettes Modell einer MiG 21, das allerdings, weiß Gott, nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Erst recht nicht in diesem Riesenmaßstab. Es gab auch bei den Farbangaben zu viele „Ungereimtheiten“, zumal einige Modellpartien völlig ignoriert wurden (Rumpfhinterteil). Hier half nur der Blick ins Referenzmaterial. Abschließend kann ich nur feststellen, dass REVELL es schon viel besser gemacht hat. Dann doch lieber gleich den MiG-Bausatz aus dem Jahre 1978 (H-267) in der alten Kartonage neu auflegen. Da weiß man sofort woran man ist. Ein echter Klassiker halt ohne Wenn und Aber. Zeitweilig kam ich mir vor als hätte ich einen zu groß geratenen FROG – AIRFIX – oder Matchboxbausatz aus den frühen 70ern zusammen zu basteln. Zumindest was die Passgenauigkeit und die Detaillierung der Bauteile betraf. Aber trotzdem, man erhält beim Kauf der MiG viel Modell für sein Geld.
Varianten der MiG 21: F, PFM, SMT, PF, R, U, PFMA, L, N, FL, IPFS, M, R/H, MF/J, PFS, MF, RF, US, UM
Einsatzländer: Somalia, Jemen, Sudan, Syrien, Tansania, USA, Uganda, Vietnam, Jugoslawien, Kroatien, Sambia, Irak, Mosambik, Nigeria, Nordkorea, Polen, Rumänien, Indien, Finnland, Ungarn, Afghanistan, Albanien, Algerien, Angola, Bangladesch, Bulgarien, VR China, UdSSR bzw. Nachfolgestaaten, Kongo, Kuba, Tschechien, Slowakei, DDR, Ägypten, Äthiopien.
Tschüss, Harald