Tja, da ist sie nun, meine Tante Ushi, mit Hörnchen, Schwert und Lederfummel... wohl dem, der so eine geile Tante hat... *lacht*.
Eigentlich soll diese Büste eine Dämonin darstellen und wenn man sich den Style so ansieht, glaubt man dies auch durchaus... nur warum der Künstler sie dann "Ushi-Mitsu", was wörtlich übersetzt "Rind-Honig" bedeutet, genannt hat, ist etwas schleierhaft. Nun ist die Bedeutung der Worte im Japanischen ähnlich wie bei uns ja oft mehrdeutig... und sie einfach nur im Wörterbuch nachzuschlagen, bringt manchmal mehr Verwirrung als sie Erkenntnis schafft. Spielt man aber ein wenig mit der Grundaussage herum, ergibt sich "gehörnt-süß", was nun endlich auch für mich als Deutschen einen Sinn macht... und ganz nebenbei haben wir auch wieder ein wenig Japanisch gelernt!
Der Zusammenbau war bei diesem Kit an sich kein Problem, die Bemalung schon eher. An der Schwertscheide sollte es ja unbedingt so ein japanischer Lackeffekt sein, wie er bei klassischen Samuraiwaffen benutzt wurde... dies gestaltete sich viel schwieriger als gedacht! Mehrere Schichten Rot lasierend aufgetragen, dazwischen mit verdünntem Schwarz in der "Schwämmchentechnik" die Wolkeneffekte, dann mit einem feinen Pinsel das Gold aufgetupft und zum Schluß mit Glanzlack versiegelt... ein ganzer Tag Arbeit! Dagegen ging der Griff mit den verschiedenen Ledersorten richtig fix...
Trotz der relativ wenigen Einzelteile saß ich ziemlich lange an diesem Kit. Bei einer Büste dieser Größe muß man besonders sorgfältig arbeiten, da der Betrachter später jeden noch so kleinen Patzer erkennen kann. Dies war meine zweite Büste überhaupt und im Mangastil sogar die erste... von daher betrat ich da wirklich Neuland. Durch den relativ flach gehaltenen Mangastil war zB aus dem Gesicht bemaltechnisch kaum etwas herauszuholen, denn ohne Oberflächenstruktur machten Washing und Drybrushing auch kaum einen Sinn. Zum Glück konnte man sich dafür an Kleidung und Waffe nach Herzenslust austoben.
Zum Einsatz kamen auch hier wieder Acrylfarben über einer Sprühgrundierung von Citadel. Der Sockel, auf dem Ushimitsu trohnt, war im Lieferumfang des Modells übrigens mit enthalten! Mittels eines recht starken Nagels, der durch eine Bohrung in der Mitte der Base in die Unterseite der Büste geführt und mit Epoxit-Harz verklebt wurde, konnten beide Teile fest und standsicher miteinander verbunden werden.
Mario Kanzenbach, Schwerin (Juni 2008)
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