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SF3D Maschinen Krieger:

Pkf.85 Falke

Hasegawa - Maßstab 1/20

Die Story.
Am 3.März des Jahres 2885 wurde dem Oberkommando der deutschen Strahl Armee der Verlust des Versuchsfluggerätes "Firefly" gemeldet, welches wahrscheinlich weit hinter den feindlichen Linien niedergegangen war. Erst kurz zuvor war der entscheidende Durchbruch bei der Erforschung und Nutzbarmachung schwacher Antigravitationsfelder gelungen. Der daraufhin entwickelte experimentelle Motor AGh.120TRM arbeitete sicher und effektiv und war in der Lage, auch schwere Gegenstände mehrere Meter vom Boden abheben zu lassen. Durch den Crash der Firefly, welche mit vier dieser Motoren bestückt war, wurde die Forschung der SDR um Monate zurückgeworfen.

Für die Mercenary's war der Fund des Wracks hingegen eine Sternstunde, versetzte es sie doch innerhalb kürzester Zeit in die Lage, eigene Maschinen zu bauen, die mit AGh.120TRM ausgerüstet waren. Ingenieure der MTA entwarfen innerhalb von nur 3 Monaten einen Prototypen mit drei Aggregaten, welcher am 14.Juni 2885 von Marshall Kulelvo erfolgreich getestet wurde. Kulelvo war derart beeindruckt von dieser neuen Waffe, dass er die Produktion von 500 Maschinen für einen geplanten Großangriff auf Stellungen der SDR im September des Jahres in Auftrag gab.

Auf Grund von Materialknappheit waren bis September aber gerade einmal 100 fertiggestellt und konnten an die Geschwader ausgeliefert werden.

Bei der Operation "Super Hammer" bewiesen die Falken ihre Luftüberlegenheit gegenüber Maschinen mit konventionellen Antrieben wie die Fledermaus oder auch Hornisse. Die Verlustrate auf Seiten der MTA war dementsprechend gering und veranlasste die Führung, den Bau weiterer Falken, nunmehr mit verbesserter Bewaffnung, voranzutreiben. Hierzu wurde die 2,3 cm Vulcan Kanone durch das Kaliber 3,5 ersetzt und die Hüllenpanzerung verstärkt. Versuchsweise bekamen einige Versionen auch Infrarot-Laser, bei denen aber noch immer mit Kinderkrankheiten im Einsatz gekämpft wurde. Die Ausfallquote gerade bei schlechtem Wetter war hoch und durch die Techniker nicht in den Griff zu bekommen.

Im Lauf der Monate kamen etliche Pkf.85 mit verschiedensten Modifizierungen an die Front. Ob als Trainer, Aufklärer oder Bomber, der Falke trat bei fast allen Waffengattungen seinen Siegeszug an. Im Verlauf der Kampfhandlungen gerieten einige Falken auch in die Hände der SDR und wurden von den Piloten der Strahl Armee bevorzugt geflogen...

Geschichtliches zum Modell.
Der Falke ist soetwas wie der "heilige Gral" für jeden SF3D/MA.K.-Fan. Nicht jedes von Kow Yokoyama erdachte Design wurde ein Erfolg... der Falke schon.
Bereits Mitte der 80er begannen findige Bastler unter Zuhilfenahme von Kow's Bauanleitung und der Verwendung der selben Bausatzreste, ihre eigenen Falken zu scratchen...
Man nehme: Einen Sportwagen, die Motorgondeln einer Lightning, etliches an Bastelschrott, eine Flasche Yakult, viiiel Spachtelmasse und natürlich drei Pingpong Bälle... alles gut mischen, im Ofen backen, fertig!... hm, lecker!
Wer wollte, konnte sich das Modell später auch in Resin von einem tüchtigen Kleinserienhersteller ordern, was beim Maßstab von 1/20 nicht ganz billig war.

Der Falke als Plastikmodell zu einem halbwegs erschwinglichen Preis blieb leider ein Traum. Doch manchmal werden Träume wahr, so geschehen 2008, als Hasegawa überraschend seine Zusammenarbeit mit Kow ankündigte und auch, dass der Falke ihr erstes Kit werden würde... das ließ einiges erwarten.
Dann kam die Spielwarenmesse `09 und Hasegawa präsentierte am Stand erste Spritzlinge des neuen Modells und daneben Kow's altes Original... Wow!

Inzwischen steht das Modell vor mir und ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei FALLER für das Muster bedanken, welches einen seit vielen Jahren von mir gehegten Wunsch so überraschend erfüllen konnte.
Im First Look habe ich ja schon viel zum Inhalt und den Spritzlingen gesagt, von daher beschränke ich mich jetzt mal auf Zusammenbau und Bemalung.

Zusammenbau und Bemalung.
Folgt man der übersichtlichen Bauanleitung, ist es kein Problem das Modell innerhalb weniger Tage fertig zu stellen. Allerdings sollte man sich diese Anleitung zuerst bis zu Ende durchsehen. Pilot und Cockpit sind zuerst zu bauen und zu bemalen, da sie in das Unterteil des Rumpfes eingesetzt werden, bevor das Oberteil festgeklebt wird. Nun ließe sich darüber streiten, welchen Sinn es macht, den Innenraum detailliert zu bemalen, wenn letztendlich nur der Helm des Piloten sichtbar bleibt... ist wohl eher eine Glaubensfrage... aber ich weiß das es da ist!

Am Rumpf selbst habe ich nichts verändert oder hinzugefügt, es sollte ja aus dem Kasten gebaut werden. Nach Abschluß der Klebe- und Schleifarbeit(die Passgenauigkeit der Rumpfhälften war nur mäßig) wurde zuerst einmal ein Loch in den Unterboden gebohrt und ein Handgriff befestigt. So konnte das Modell während der Bemalung frei in alle Richtungen bewegt werden ohne es ständig anfassen zu müssen.

Die erste Schicht Grundierung war Schwarz. Dann folgten mehrere dünne Schichten Rostbraun mit dem Pinsel. Mit der Airbrush kam dann das typische "Russischgrün" darüber, denn es sollte die Farbvariante werden, die Kow damals auch für sein Urmodell benutzt hatte.
Dieses stellte eine Maschine der "Bomber Cat" Staffel des Sonder-JagdKampfGeschwader S-JKG 500 in ihrem ursprünglichen dunkelgrünen Anstrich dar, welche später durch die Piloten an verschiedenen Einsatzorten umgetarnt wurde.

Letztendlich entschied ich mich für eine Mischung aus Grundanstrich und der Maschine von Major Herfe Juutilainen mit seinen braun abgesetzten Elementen.
Abnutzungsspuren entstanden zum Teil bereits am Rohmodell mit einem Skalpell, indem dünne Plastikspäne abgenommen wurden. Dies hob ich später mit Braun und Silber hervor. Andere Kratzer entstanden, indem mit dem Skalpell die grüne Farbe vorsichtig herunter geschabt und damit das Schwarz freigelegt wurde. Dann kam auch wieder das Schleiffließ zum Einsatz, mit dem zB das Braun abgescheuert und das Plastik freigelegt wurde. Auch diese Stellen wurden mit Silber hervorgehoben.
Als nächster Schritt erhielt das Modell einen Überzug Mattlack, auf welchem die Decals aufgetragen wurden. Danach eine Behandlung mit Decal-Setting und eine Versiegelung mit einer weiteren Lackschicht.
Abschließend folgte ein leichtes Wash, um den Decals den restlichen Glanz zu nehmen.

Sockel.
Für die richtige Präsentation kam eigentlich nur ein Sockel in Betracht. Auf Grund von akutem Platzmangel stand ein Diorama für ein solch großes Kit leider nicht zur Debatte bei mir...
Nun ja, der Holzsockel wurde schwarz grundiert, mit Sprühlack aus dem Baumarkt auf Hochglanz getrimmt und mittels einer Fahrradspeiche konnte der Falke nun endlich seine Schwebeposition einnehmen.

Und zum Schluß...
Apropos "schweben"... die Antigravitations-Aggregate dienen beim Falken lediglich dazu, das Gefährt vom Boden zu heben. Der Vortrieb erfolgt auch weiterhin mittels eines konventionellen Düsentriebwerkes (Yakultflasche!) und die Steuerung durch die "Paddel". Vorteil einer solchen Maschine, sie kann praktisch in der Luft stehen bleiben und fast überall starten und landen ohne eine feste Startbahn zu benötigen. Sind die Aggregate eingeschaltet, sollte ein einzelner Techniker des Bodenpersonals in der Lage sein, den Falken ohne große Kraftanstrengung per Hand auf dem Flugfeld hin und her zu bewegen, was schwere Technik überflüssig machen könnte.

Mario Kanzenbach, Schwerin (Oktober 2009)