Die ägyptische Königin Nefertari, mit vollem Namen Nefertari Meritenmut (Die Schönste von allen, Geliebte der Mut), wurde um das Jahr 1290 v.Chr. vermutlich in der Stadt Achmim geboren. Durch ihre Heirat mit Ramses II., einem der mächtigsten Pharaonen der 19. Dynastie des Neuen Reiches, gelangte sie nicht nur bis an die Spitze der Macht sondern wurde in gewisser Weise durch ihren Gatten auch unsterblich. Neben Abbildungen von ihr in den Tempeln von Abu Simbel und Luxor ist es vor allem Nefertaris Grab im Tal der Königinnen das bis heute die Gelehrten und Touristen mit seiner Farbenpracht zu beeindrucken weiß.
Die Königin wurde von ihrem Volk ebenso verehrt wie von ihrem Mann, worauf die gleich große Darstellung beider Personen auf Reliefs und Fresken schließen lässt. Dies ist für die damalige Zeit eher untypisch. Fünf Söhne und vier Töchter wurden geboren, von denen es jedoch niemand bis auf den Thron schaffte da Ramses das biblische Alter von 90 Jahren erreichte und damit alle Familienmitglieder aus dieser Ehe überdauerte. Auch Nefertari selbst starb relativ jung mit nur 35 Jahren.
Büsten von Personen des alten Ägypten sind auf dem Markt eher selten zu finden. Darum freute es mich umso mehr die Nefertari bei einem Händler auf der Modellbauausstellung in Rostock erwerben zu können.
Der Bausatz zählt augenscheinlich zu den älteren Werken der Firma El Viejo Dragón und ist modelliertechnisch etwas, nun ja, sagen wir mal rustikal. Kleidung, Schmuck und Haar wirken unfertig bzw. grob, da wäre wesentlich mehr möglich gewesen. Wer allerdings die Bausätze von EVD kennt, der weiß, es wird dort viel mehr Wert auf nackte Haut denn auf Detailverliebtheit gelegt.
Die Büste selbst besteht aus einem sauber und ohne Lufteinschlüsse gegossenem Resin, die Krone und Kopf sowie Schwanz der Geier-Haube aus Weißmetall. Als Sockel nutzte ich einen umgedrehten Plastikbecher, auf dem die Büste einfach festgeschraubt wurde.
Bemalt wurde das ganze über einer Grundierung von Citadel mit Acrylfarben. Dazu wurden Fotos der Fresken aus Nefertaris Grab zu Rate gezogen welche augenscheinlich auch EVD als Vorlage dienten. Außerdem las ich einiges über die Halbedelsteine, die den Künstlern im alten Ägypten zur Verfügung standen und entschied mich für Karneol und Türkis als Perlen im Collier und etwas Lapis für die Haube.
Mario Kanzenbach, Schwerin (Juli 2013)