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Mai Shiranui "Fatal Fury/King of Fighters"

Resin e2046 – Maßstab 1/6

Hier haben wir wieder mal etwas Interessantes aus der Welt der PC-Games vor uns... den Charakter Mai Shiranui aus der Spiele-Serie "Fatal Fury/King of Fighters".

Kurz etwas geschichtliches dazu: Die Firma SNK=Shin Nihon Kikaku (Neues Japan Projekt) wurde im Jahre 1978 von Eikichi Kawasaki gegründet. Bis 2000 war es eines der größten Unternehmen im Spielesektor, ging dann allerdings aus verschiedentlichen Gründen Pleite und die Rechte an den einzelnen Games verstreuten sich über die ganze Welt. Später gelang es Kawasaki aber, sämtliche Rechte, sogar am Firmennamen SNK, zurück zu kaufen... so wurde SNK Playmore geboren.

Ständiger Konkurent auf dem Spielemarkt damals war Capcom und sobald etwas neues auf dem Sektor Erfolg hatte, baute es auch der Andere in sein nächstes Game ein. Dies ist insofern positiv zu sehen, da hierdurch die Entwicklung von Spielen im allgemeinen mit Riesenschritten vorangetrieben wurde...

1991 brachte SNK jedenfalls das Prügelspiel "Fatal Fury-King of Fighters" heraus, bei dem, damals noch in 2D, verschiedene Figuren gegeneinander antreten konnten, gesteuert durch den Spieler vor der Console. Eine Rahmenhandlung gab es dazu auch, damit man wußte, warum die "Bösen" eins auf die Mütze zu kriegen hatten:

Fatal Fury spielt in der fiktiven US-amerikanischen Stadt "South Town", wo der Unterweltboss Geese Howard regelmäßig das Kampfsportturnier "King of Fighters" veranstaltet. Die Brüder Terry und Andy Bogard, deren Vater einst von Howard ermordet wurde, nehmen an diesem Kampf teil, um den Verbrecher zu stellen und ihren Vater zu rächen! Soweit der Plott zu FF1. In späteren Fortsetzungen gab's dann immer neue Gegner und Verbündete, zu denen ab Teil 2 auch unser hier vorliegendes Busenwunder Mai Shiranui zählt... immerhin die Nr.4 in den TopTen der beliebtesten Game-Babes aller Zeiten!

Mai soll im übrigen auch der allererste Game-Chara sein, bei dem die Programmierer die Bewegungen der Brust bei ihren Kampfbewegungen anatomisch korrekt wiedergegeben haben... aber das nur so am Rande.

Davon mal abgesehen ist sie eine der beliebtesten Figuren in Bezug auf Modelkits zu Spielen und fast jeder japanische Modelleur hat sich irgendwann einmal an ihr versucht... von daher ist die Anzahl diverser Kits auch entsprechend groß. Andererseits ist der japanische Markt recht schnelllebig und das Modell von heute morgen bereits wieder eine gesuchte Rarität!

Die hier vorliegende Variante der Mai Shiranui ist bereits mein zweites Modell dieses Charakters... das erste baute ich vor fast 10 Jahren. Sehr gut lässt sich hier die Entwicklung auf diesem Spezialgebiet des Modellbau's nachvollziehen! Natürlich sind die Kits komplizierter geworden, besitzen mehr Teile und größere Hinterschneidungen in der Abformung sind nun möglich... aber auch die Vorlieben der Käufer haben sich geändert! War meine erste Mai noch schlank, fast dürr, so ist dies Modell hier direkt überproportioniert. Breites Becken, riesiger Busen und ein etwas klein anmutender Kopf mit großen Augen... damit entspricht sie zwar nicht mehr ganz dem Original aus dem Spiel, befriedigt aber diverse Phantasien der zumeist männlichen Gamer aus aller Welt...

Zum Modell. Wie nicht anders von e2046 zu erwarten, findet man beim auspacken viele sauber gegossene Resinteile aus hochwertig weissem Material. Gußgrate oder Versatz gibt es so gut wie garnicht, einige wenige Angüße sind leicht zu entfernen. Einziges Manko, eine Trennung verläuft hier mitten durch ein größeres Teil (Schleppe am Rücken) und wäre ohne aufwendiges spachteln und mehrfaches schleifen später auf jeden Fall zu sehen... sowas hat e2046 schon mal besser hinbekommen!

Die Fülle der Figur mit dem daraus resultierenden Gewicht machte es erforderlich, alle Teile zu verstiften, manche sogar mit zwei Metalldrähten. Ausserdem wurden zusätzliche Löcher in die Klebeflächen gebohrt um mehr "Griff" für das Epoxidharz zu schaffen!

Nach Feinschliff, einsetzen der Stifte und einer Grundierung mit Citadel-Primer erfolgte die Bemalung der Einzelteile, zuerst die Hauttöne mit der Airbrush, der Rest später von Hand mit dem Pinsel. Dabei wurden bereits gesprühte Teile mit Flüssiglatex abgedeckt und somit maskiert.

Nach dem durchtrocknen und einem Überzug mit Mattlack erfolgte die Endmontage mit Epoxid für den Rumpf und Sekundenkleber bei den Kleinteilen.

Die fertige Figur wurde mit Schrauben auf einem Holzsockel aus dem Bastelshop befestigt (Türschildrohling). Dieser, sowie die beiden Kugeln an der Schleppe, wurden vorher noch mit einem Hochglanzlack überzogen.

Da von diesem Kit schon wieder Fertigfiguren in Umlauf sind, überlegte ich mir, wie meines eine persönliche Note bekommen könnte um nicht mit so einer Statue verwechselt zu werden... und so erfand ich die "white pantie version". Im Gegensatz zur regulären Version, bei der die Hose rot ist, genau wie das Gewand, bemalte ich mein Modell an der Stelle weiss und machte es damit unverwechselbar.

Mario Kanzenbach, Schwerin (Dezember 2007)