Nach Albert dem Physiker möchte ich heute nun Albert den Tropenarzt vorstellen, wieder eine 54 mm Figur von DOLP aus der Reihe "Berühmte Deutsche".
Der 1875 im Ober-Elsass geborene Albert Schweitzer war ein Allround-Talent mit umfangreichem Wissen auf den Gebieten der Musik, Theologie und Philosophie. Mehrere Professorentitel nannte er sein eigen und war ein Virtuose auf der Orgel. Nachdem er bereits etliche grundlegende Arbeiten veröffentlicht hatte, entschloß er sich, auch noch Medizin zu studieren um in Afrika als Missionsarzt tätig werden zu können.
In Französisch-Äquatorialafrika, dem späteren Gabun, ließ er sich schließlich nieder, wo er an einem Fluss sein Urwaldhospital in Lambarene begründete. Mit Ausnahme des 1. Weltkrieges, den er als Deutscher interniert in Frankreich verbrachte, pflegte er hier bis zu seinem Tode 1965 aufopferungsvoll die Kranken und setzte sich auch sonst mit ganzer Kraft für die einheimische Bevölkerung ein. Im Jahre 1952 erhielt er für sein Wirken und die veröffentlichten Publikationen den Friedensnobelpreis verliehen. Neben dieser Arbeit befasste er sich mit den Grundfragen der Ethik und warnte schon Anfang der 30ger Jahre vor dem aufkeimenden Faschismus.
Zu vielen großen Denkern jener Tage pflegte er gute Kontakte. Sein Freund Einstein brachte ihn schließlich auch dazu, sich kritisch mit der Atomkraft und dem Wettrüsten der Supermächte auseinander zu setzen, worauf hin er in der Öffentlichkeit als Mahner auftrat...was nicht immer auf Verständnis stieß.
Zur Figur: Die Gußqualität dieser 54 mm Figur ließ diesmal etwas zu wünschen übrig. Die gesamte Oberfläche war mit winzigen Löchern übersäht, in der Schulter klaffte ein größerer Makel und einer der Füße war nicht vollständig ausgegossen. Da mir die Miniatur diesmal aber als Probemodell für die neuen "Foundation" Acrylfarben von Citadel dienen sollte, beließ ich den Untergrund so.
Nach dem entgraten und schleifen wurde nur das größere Loch in der Schulter verschlossen und die Figur anschließend mit dem Primer von Citadel behandelt. Damit verschwanden auch bereits einige der kleineren Unebenheiten... Um bei der Bemalung alles im Griff zu haben, bohrte ich ein größeres Loch in einen der Füße und befestigte das Modell mittels Dorn auf meinem Handbohrer.
Dem Bausatz lag ein kleines Farbbild als Muster bei, in der Beschreibung fanden sich einige weiterführende Angaben zur Bemalung der Kleidungsstücke. Ich denke, diese Vorlage ungefähr getroffen zu haben, sonnengebräunte Haut, helles Hemd und Tropenhelm, dazu das Buch unterm Arm.
Probleme bereitete mir wieder mal die Bemalung der Augen, ohne Lupe wird es bei mir da wohl bald nicht mehr gehen ... ich sehe es einfach nicht mehr!
Auch bei dieser Miniatur kam der Sockel wieder aus dem Figuren-Fachhandel. Der Rohling wurde geschliffen und mit Klarlack überzogen. Mittels eines Metallstiftes wurde Albert schließlich mit Sekundenkleber daran befestigt.
Mario Kanzenbach, Schwerin (Mai 2007)