Jeder von uns der Nachwuchs im Vorschulalter hat kommt abends nur schwer ums Sandmännchen-Gucken herum. Aber nur wenige dürften wissen, dass der edle Recke nun schon seit 50 Jahren unsere Mattscheiben Abend für Abend heimsucht. Aus Anlass dieses Jubiläums hat das Filmmuseum Potsdam eine große Ausstellung zum Thema eingerichtet.
Nun mag manch einer fragen, was das denn nun mit Plastik-Modellbau zu tun hat! Aber wer sich die mehr als 230 Fahrzeuge, die von den fleißigen Leuten in den Trickstudios des DDR-Fernsehens im Laufe der Jahre für den Sandmann hergestellt wurden, in der Ausstellung anschaut, erkennt, dass es sich hier um Scratchbau vom Feinsten handelt! Die Vorbilder erscheinen zwar meist ein ganz klein wenig verfremdet, sind aber doch eindeutig zu identifizieren, man schaue sich nur das Trabbi-Coupé an! Und auch Plaste wurden beim Bau reichlich verwendet, insbesondere in Form von Klarsichtmaterial... Die "PU-..." Nummern auf den Nummernschildern beziehen sich übrigens auf die jeweilige Produktionsnummer der Folge, für die das Fahrzeug hergestellt wurde.
Nebenbei lernt man als Wessi in der Ausstellung übrigens noch, dass der Sandmann sein Domizil im Märchenland hat und dort in seinem Seifenblasenschloss mit einer Spezial-Hightechmühle den Traumsand produziert. Und, dass der Effekt des Sandstreuens am Ende jeder Folge mit einer Glasscheibe erzeugt wird , auf die der Sand aufgestreut und dann mittels schneller Änderung der Brennweite unscharf gestellt wird, so, als käme er auf den Zuschauer zugeflogen!
Wer Zeit und Lust hat, sollte sich die Ausstellung ruhig mal ansehen! "... ich wünsch Euch guhute Nacht!"
Utz Schißau (Berlin)
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