Das geschichtsträchtige Lützen - ein knapp 9.000-Seelen-Ort am südwestlichen Rand Leipzigs - war in diesem Jahr Schauplatz einer vom PMC Leipzig organisierten zweitägigen Ausstellung. Wegen der zu vermutenden längeren Anfahrt (2 Stunden aus Potsdam und schließlich staubedingt doch knapp dreieinhalb Stunden) zog es uns bereits am Freitag dorthin. Wir erwarteten ein "unbekanntes, langweiliges Nest" und waren dann doch von der starken Bindung des Ortes an die Historie überrascht. In Lützen fand nämlich 1632 eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges statt, in der der Schwedenkönig Gustav II. Adolf fiel. Eine Kapelle und ein Denkmal erinnern heute an den König - und nicht nur das; auch ein Kindergarten, eine Gesamtschule, bis 1999 auch ein Gymnasium trägt seinen Namen und gefühlt jeder Einwohner der Stadt hat mindestens ein gerahmtes Bild des Schwedenkönigs an der Wand hängen.
Die Ausstellung fand im großen Veranstaltungssaal des Gasthauses "Roter Löwe" statt und war für die Größe und Lage des Ortes relativ gut besucht. Es kamen natürlich nicht nur Modellbaufans, sondern auch Familien mit Kindern, Rentnerpaare und sonstige neugierige Einwohner.
Es gab auch dieses Mal eine erstaunliche Vielfalt an Modellbaugeschick und -kunst zu sehen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren mindestens 12 Modellbauvereine, Modellbaustammtische oder auch nur einzelne Angehörige dieses gepflegten Zeitvertreibs aus Dresden, Riesa, Chemnitz, Hoyerswerda, Lübeck, Torgau, Mannheim, Vellmar, Leipzig (und natürlich Potsdam) vertreten. Der PMC Leipzig hatte einen beeindruckenden Jurywettbewerb ausgeschrieben, in dem es Pokale und Preise in mehreren Kategorien, u.a. Flugzeuge, Fahrzeuge (1:72, 1:35, 1:48), Figuren und Büsten, Fantasy, Diorama, Beste Farbe und Best of Show zu gewinnen gab. In der Galerie findet ihr eine kleine Auswahl an Schnappschüssen.
Jan, Kerstin + Jürgen Willisch, Potsdam (Juli 2017)
Fotos: Kerstin Willisch, PMC Leipzig (2)