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Il-2 Stormovik mod. 1942

Zvesda No. 7279 - 1/72

Das Original: Nach einer Testphase 1939/40 beginnt im März 1941 die Serienproduktion mit dem von Stalin bevorzugtem einsitzigen Muster. Im Gegensatz zu anderen Flugzeugen, die ihren Schutz aus einer zusätzlichen Panzerung bezogen, bildete die Rumpfbeplankung von bis zu 8 mm den Schutz der Il. Die Einsätze in den ersten Kriegsmonaten bestätigen nachhaltig das Konzept des gepanzerten und stark bewaffneten Schlachtflugzeuges. Gut gegen die Bodenabwehr geschützt erweist sich der fehlende Schutz nach hinten als Hauptverlustursache für die Sturmowiks. 1942 wird mit geringst möglichem Aufwand Platz für einen Heckschützen geschaffen. Das war insofern einfach zu realisieren, da Iljuschin seine Maschine von Anfang an als Zweisitzer entworfen hatte.

Bomben bis 100 kg und 82 mm Luft-Boden-Raketen konnten alle Muster mitnehmen. Bei den späteren Serien erhöhte sich das Kanonenkaliber auf 37 mm und die Bombenbewaffnung wurde um die panzerbrechenden PTBA ergänzt. Erfolg und Wertschätzung des Flugzeuges wird auch dadurch verdeutlicht, dass aus den Reihen der Schlachtflieger die meisten "Helden der Sowjetunion" kamen. Mit ca. 35 000 produzierten Maschinen wurde die Il-2 zur größten in der Geschichte gebauten Serie.

Das Modell: 1998 beglückten Eduard, Smer, Dako (Eastern Express) und Toko die Modellbaugemeinschaft mit einer Flut von sage und schreibe dreizehn Il-2 Mustern. Der russische und ukrainische Vertreter legte Modelle aller Versionen vor. Ein Vergleich mit den Zeichnungen in "Armada" zeigt, dass keine der Il-2 mit diesen übereinstimmte. Die Abweichungen sind jedoch minimal und einmal gebaut vermitteln sie den stimmigen Eindruck eines "Sturmowiks".

Jetzt erschien bei Zvesda eine Il-2 des Baujahres 1942. Nach dem Auspacken entpuppte sie sich als Wiederauflage von Tokos No.132 Il-2M Flying Tank. Die erste zweisitzige Verison des Schlachtflugzeuges ist eine Kombination der Tragfläche des Einsitzers mit dem um den Platz des Bordschützen erweiterten Rumpfes. Der Zusammenbau der ca. 70 Teile erfolgt weitgehend problemlos und bei sorgfältigem Anpassen reduziert sich die Spachtelei auf wenige Schönheitsreparaturen. Die Kabineneinrichtung ist rustikal und läßt für jeden genügend Spielraum für Verbesserungen. Lediglich der Sitzgurt des Bordschützen sollte in jedem Fall ergänzt werden. Desweiteren sind folgende Korrekturen vorzunehmen:

  1. das Ausgleichsgewicht auf dem Seitenleitwerk ist zu ergänzen,
  2. den Ruderausgleich (B 35) habe ich auf keinem Foto gefunden und daher weggelassen,
  3. die erhaben geprägte Gewichtsregulierung im letzten Drittel der Tragfläche entfällt bei der Il-2M und ist daher am Modell zu entfernen,
  4. die Kanonen (B25/26) können gegen Kanüle getauscht werden.

Mit den beiliegenden Decal kann die 1943 von Hauptmann W.B.Jemeljanenko vom 7. Gardeschlachtfliegerregiment geflogene Maschine oder eine Il-2M der Leningrader Front von 1944 dekoriert werden. Allerdings irritieren die beiliegenden Bemalungshinweise, stellen sie doch Il-2m3 dar.

Fazit: Trotz kleiner Schwächen des Bausatzes, wie z.B. dem Rumpfquerschnitt im Heckbereich, erhält man am Ende ein ansprechendes Modell des bekannten Schlachtflugzeuges.

Dr. Jürgen Willisch (Potsdam)