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Dornier Do 17E-1

RS models - Maßstab: 1/72

Historisches: Allgemein wird angenommen, die Do 17 wurde als schnelles ziviles Transportflugzeug entwickelt, doch das war nur Tarnung. Die Do 17 ist von vornherein als schneller Bomber entwickelt worden. Erstflug der Do 17 V1 war am 23. Nov. 1934, Absturz am 21. Dez. 1935. Es war die einzige Maschine mit einem Zentralleitwerk. Der Umbau auf ein Doppelleitwerk erfolgte ca. Sept./Okt. 1935.

Die ersten Einsatzflugzeuge als zweimotorige Schnellbomber waren die Baureihen Do 17 E und F. Der Antrieb erfolgte bei beiden durch 2 BMW VI D Motoren (Verdichtung 7.3) und hatten 550 kW (750 PS). Es wurden mehrere Kampfgeschwader mit der Do 17 E ausgerüstet, die Aufklärungsverbände erhielten die Do 17 F. Die ersten Einsätze der Do 17 erfolgten in Spanien.

Bausatz: In einer attraktiven Schüttbox befinden sich 3 graue Spritzgussrahmen, ein Klarsichtrahmen, Photo-etched Teile und ein Film mit Abbildungen für die Instrumententafel. Die Teile sind fast immer sauber gegossen, und haben feine Gravuren. Siehe hierzu auch den FirstLook zur Do 17 F, der Bausatz der „E“ ist nahezu identisch.

Bau des Modells: Los geht es mit einer sehr detaillierten Cockpiteinrichtung, Baustufe 1 bis 7. Loben kann ich den ausführlichen Bauplan, welch ein Fortschritt zur Do 17 M/P. Um die Farb-Nr. lesen zu können braucht man allerdings eine Lupe. Hier möchte ich auch einen Kritikpunkt an viele Hersteller loswerden, warum erfolgt die Farbangabe nicht in RLM-Farbnummern und man sucht sich den Farbhersteller selbst aus.

Ein großer Kritikpunkt in meinen Augen ist das absolute Fehlen von Fixierpunkten. Der Zusammenbau des Cockpits und des Rumpfes würden dadurch erheblich erleichtert werden. Etwas daneben und nichts passt mehr. Dafür sitzen dann die Auswerfpunkte manchmal an unmöglichen Stellen, z. B. mitten im Pilotensitz und erfordern zusätzliche Putzarbeiten.

Bevor man das Leitwerk und die Tragflächen anbringen kann müssen erhebliche Plastiküberschüsse vom Spritzen mit dem Fräser entfernt werden. Der Spornradkasten muss mittig schmaler gefeilt werden, bevor man ihn zusammenklebt, dann passt er.

Nun zu den Motoren. Zuerst muss man die Auspuffleisten durchstecken, doch dafür muss man die vorhandenen Löcher weiter aufbohren. Wer jetzt glaubt die Auspuffstutzen sind auf der anderen Seite zu sehen, täuscht sich. Die Motorwandung ist viel zu dick. Mit Fräse und Feile muss man jetzt an der Innenseite der Motorverkleidung sehr viel Material entfernen, bis die Auspuffstutzen etwas herausragen.

Beim weiteren Zusammenbau der Triebwerksanlage machen sich die fehlenden Passstifte negativ bemerkbar, denn bei vorhandenen Passstiften wäre der größte Fehler vielleicht nicht passiert. Da man die Teile nach Bauplan zusammenklebt, zuerst die Trockenprobe, bemerkt man den Fehler nicht. Erst wenn man das Triebwerk an die Tragflächen ansetzen will, sieht man das nicht passt. Hier ist RS ein gravierender Fehler in der Teilenummerierung im Bauplan unterlaufen. Man muss Teil 61 mit Teil 46 bzw. Teil 45 mit Teil 60 verbinden, dann passt es. Der weitere Zusammenbau ist dann problemlos, nur das Fahrwerk ist etwas filigran.

Wenn man im C-Stand das MG zu sehen sein soll, reicht es nicht nur ein Loch in Teil CP 6 zu bohren. Es muss der ganze mittlere Teil entfernt werden, denn zum Einsatz des MG 15 musste die Scheibe weggekurbelt werden, siehe Handbuch. Außerdem muss Teil CP 6 schmaler gefeilt werden, damit es passt. Es fehlen die Munitionstrommeln für die MG 15 und jeglicher Hinweis für den Einbau des FuGBl 1 im Bauplan.

Farbgebung: Es gibt 4 Bemalungsvorschläge, farbig auf der Kartonrückseite. Ich habe mich für die Vorkriegsbemalung einer Maschine der I./KG 77 entschieden. Die 4-Farben-Tarnung erfordert etwas Mehrarbeit. Die Unterseite in RLM 65, kein Problem. Die zweite Farbe auf der Oberseite RLM 63, ein helles Grau, auch kein Problem, man muss ja nur zum RLM 65, hellblau, abkleben. Die dritte Farbe auf der Oberseite RLM 62, ein dunkleres Grün, erfordert eine Menge Abklebearbeit. Ebenso die vierte Farbe RLM 61, ein Schokoladenbraun.

Decals: Ganz hervorragende Abziehbilder, in Klarlack eingebettet sind sie als Decals nicht mehr zu erkennen. Allerdings nur sehr wenige, Wartungshinweise oder Ähnliches fehlen leider.

Fazit: Trotz der vielen Fehler kommt ein ansprechendes Modell dabei heraus. Für Anfänger absolut nicht geeignet.

Peter Susat, Medelby (Juli 2014)