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Mikojan Gurjewitsch ST-7

KP Umbau - Maßstab 1/72

Original:

Von der MiG-15, dem ersten in wirklich großer Stückzahl gebauten Jäger aus dem Hause Mikojan Gurewitsch, gibt es unzählige Modifikationen und Versuchsflugzeuge. Ein interessantes Modell ist die ST-7. Über das Flugzeug ist nur wenig bekannt.

Das erste, wirkliche allwetterflugtaugliche Flugzeug in der Sowjetunion war die MiG-17 PF. Diese besaß ein für die heutigen Verhältnisse recht primitives Radarsytem mit zwei getrennten Antennen, eine im Konus des Lufteinlaufes, und eine in einer Wulst auf der Oberkante des Einlaufes. Für die Sowjetischen Luftstreitkräfte sollte ein Schulflugzeug zur Umschulung der Piloten auf das neue Radarsystem gebaut werden.

Der Einfachheit halber rüstete man eine MiG-15 UTI mit einem Radargerät RP-1 Izumrud-1 der MiG-17 PF aus. Um Platz für die Antenne zu erhalten, musste die Schusskamera von der Nasenmitte an die rechte Seite versetzt werden.

Offensichtlich hat sich dann jedoch die Luftwaffenführung der UdSSR gegen einen Radartrainer entschieden, denn weder Die ST-7 noch ein ähnliches Flugzeug wurden je gebaut.

Zum Modell:

Auf der Ausstellung in Lübeck im Jahre 2000 wurde ein recht interessanter Vortrag über die Varianten der MiG-15 und ihre Möglichkeiten zur modellbauerischen Umgestaltung gehalten. Dabei wurde auch die zweisitzige Variante ST-7 mit Radarnase als Prototyp zur Ausbildung der Piloten mit Radargeräten gezeigt. Da mein Modell der MiG-15 UTI noch aus den Anfängen meiner modellbauerischen Ambitionen stammt, entschloss ich mich, diese Variante zu bauen.

Im Vortrag wurde angeregt, den Lufteinlauf der MiG-17 auf ein Modell der Schulungs- MiG zu setzen, was sofort die neue Maschine ergeben sollte. Einen Radarkonus fand ich in meiner Grabbelkiste, und nachdem ich den Bausatz der MIG-15 UTI von KP erstanden habe, konnte der Bau losgehen.

Leider wurde mein Enthusiasmus bereits in den ersten Sekunden, nach der Öffnung des Kartons, drastisch gedämpft. Was mich dort aus der Schachtel anlächelte, hatte wenig mit dem einstmals guten KP- Bausatz zu tun. Verzogene Bauteile, verwaschene Gravuren, ein missgebildetes Seitenruder und ein starker Versatz der Gussteile zeigten sehr deutlich einen starken Verschleiß der Gussformen. Trotzdem machte ich mich an die Arbeit. Zwei Sitze und ein hinteres Armaturenbrett fand ich noch in meinem Ersatzteillager. Die Steuerknüppel und Fußpedale ließen sich relativ einfach neu herstellen, und die Kabinenwanne des Bausatzes samt Armaturenbrett war noch recht brauchbar.

Nach Bemalung der Innenteile konnte der Rumpf zusammengesetzt werden, was aufgrund der verzogenen Rumpfhälften nicht ganz einfach war. Durch den Einsatz von extra viel Klebstoff konnte ich mir die Spachtelarbeit sparen, jedoch hat die Oberflächengestaltung durch die Schleifarbeiten gelitten, und bei genauer Betrachtung ist erkennbar, dass der Rumpf etwas unrund ist. Wer den Rumpf rund haben möchte, oder Wert auf eine negative Gravur legt, muss die gesamte Oberfläche begradigend abschleifen.

Der Einsatz der Radarnase der MiG-17 war ebenfalls nicht so einfach wie gedacht. Diese hat im Bereich vor der Kabinenhaube überall einen größeren Durchmesser. Ich habe zum Einbau etwas vom Einsatzzapfen des Lufteinlaufes heruntergeschliffen und das Rumpfvorderteil der MIG-15 UTI an mehreren Stellen längs aufgesägt. Dadurch konnte ich den Bug sternförmig erweitern und die Radarnase einsetzen. Danach waren allerdings umfangreiche Spachtel- und Schleifarbeiten notwendig.

Die Tragflächen wurden in warmem Wasser gerichtet. Eine Betrachtung des Bildes der ST-7 zeigte, dass der innere Grenzschichtzaun auf der Oberseite der Tragfläche einen viereckigen Ausschnitt im vorderen Flügelbereich aufweist, und der bogenförmige in der Tragflächenmitte dafür fehlt. Ein Stück Plastik in den Zaum zu setzen und einen neuen Ausschnitt herzustellen war ein Leichtes.

Die Kleinteile und Antenne wurden wieder der Grabbelkiste entnommen oder neu gefertigt. Glücklicherweise hatte ich dort auch noch ein Fahrwerkspaar und zwei passende Räder. Die Lackierung erfolgte in schlichtem silbernem Kleid mit roten Sternen.

Fazit: Zusammenfassend muss man sagen, es ist tatsächlich ein leichter Umbau, jedoch ist der KP- Bausatz der MiG-15 UTI nur noch ein Fall für die ganz harten "Modellbaukünstler". Der Dragon-Bausatz ist für den Bau nicht geeignet, denn er liegt trotz guter Qualität in der Geometrie völlig daneben.

Karsten Rummer, Zittau (Mai 2008)