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Aichi E11A "Laura"

Hasegawa - Maßstab 1/72

Original:

Die Aichi E11A Kyuuhachi Yatei, alliierter Codename "Laura" war ein japanisches Flugboot von 1937. Sie entstand aufgrund einer Ausschreibung für ein leichtes Aufklärungsflugboot im Wettbewerb mit der Kawanishi E11K. Aichi konnte den Vergleich gewinnen und erhielt den Auftrag für eine Kleinserie.

Die E11A wurde am Anfang des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich als Nachtaufklärer eingesetzt. Sie erhielt die Marine-Bezeichnung Type 98 und ähnelte stark dem Vorgängertyp 96, der E110A mit dem Codenamen Hank. Die E11A wurde von Kreuzern oder Schlachtschiffen zur Nachtaufklärung eingesetzt. Später wurden die Maschinen für Patrouillen-, Verbindungs- und Transportflüge eingesetzt.

Die E11A war ein Doppeldecker-Flugboot mit Druckpropeller, welches von einem 620 PS (455 kW) Aichi 91 Type 22-Reihenmotor angetrieben wurde. Das Flugzeug hatte drei Mann als Besatzung. Es wurden nur 17 Maschinen dieses Typs gebaut.

Quelle Wiki: Aichi E11A

Zum Modell:

Das Modell der Firma Hasegawa ist auf dem deutschen Markt eher selten zu bekommen. Der Preis ist mit ca. 30-40,-? auch ganz schön heftig. Man erhält dafür einen Bausatz mit nur wenigen, aber sauber gespritzten Teilen. Da der Typ zudem nicht sehr erfolgreich war, ist der Bausatz sicher nicht jedermanns Sache.

Der Bau beginnt mit der Inneneinrichtung. Diese beschränkt sich auf einige Trennstege zwischen den Sitzplätzen, einem Sitz, dem Steuerhorn und 2 Hockern. Ein Decal für das Armaturenbrett des Piloten liegt zwar bei, es hat aber nur schwarze und durchsichtige Armaturen. Daher sollte vorher weiß grundiert werden.

Da von den vorderen Sitzplätzen nichts, und von dem Cockpit nur wenig zu sehen ist, habe ich dem Piloten nur zwei Gurte spendiert. Die Teile wurden ansonsten ohne weitere Ergänzungen eingebaut.

Probleme hatte ich beim Einbau des oberen, runden Fensters im Bug. Da es genau in der Trennlinie der Rumpfhälften liegt, konnte ich es bei der Montage nur einseitig einkleben. Im Zuge des Zusammenbaus hat es sich dann gelöst, und ich musste den frisch geleimten Rumpf nochmals auseinandernehmen.

Auch die Montage der unteren Tragfläche verdient erhöhte Aufmerksamkeit. Ich habe nicht bemerkt, dass sie in einer Höhe mit der Kante der Kabine liegen muss. Das Bauteil ist ca. 1mm dicker als der Ansatz am Rumpf und steht daher unbearbeitet etwas höher. Die Kabinenhaube ist so nicht montierbar. Ich habe an der Vorderkante des Tragflächenoberteils den besagten Millimeter abgetragen und den Versatz an der Unterseite in Kauf genommen. Er ist am fertigen Modell kaum zu sehen.

Ansonsten ist die Passgenauigkeit, wie für Hasegawa üblich, ausgezeichnet. Etwas stutzig geworden bin ich, weil sich die Nabe des Propellers nur mit einem Absatz zur Unterkante des Motors montieren lässt. Aber das einzige, mir bekannte Photo, auf dem dieses Detail erkennbar ist zeigt, dass das seine Richtigkeit hat.

Zuerst erfolgte die Lackierung in hellblau von Revell. Bei dieser Tätigkeit hatte ich die obere Tragfläche noch nicht montiert und konnte dadurch ihre Unterseite im folgenden Arbeitsschritt besser maskieren. Anschließend wurde Revell seegrün gespritzt. Die Tragflächenstreben, welche auch grün gespritzt wurden, hatte ich auf der Oberseite des unteren Flügels vormontiert.

Nach der Lackierung wurden die Schwimmer mit Angelsehne 0,1mm verspannt. Die Sehne habe ich durch Löcher in der Tragfläche gezogen und verstiftet. Die Tragflächenoberseite musste danach verspachtelt, verschliffen und teilweise nachlackiert werden.

Die Montage der oberen Tragfläche ist äußerst kompliziert. Löblicherweise hat Fujimi ein Gestell zur korrekten Ausrichtung beigelegt. Trotzdem sind mir zwei der äußeren Streben bei der Montage gebrochen und mussten repariert werden. Dazu kommt noch, dass die hinteren, oberen Streben über die Trennstelle der Ruder greifen. Ihre Kontur ist dem nicht angepasst, wodurch der Einbau weiter erschwert wird.

Danach wurden die Tragflächen verspannt. Achtung, die Zeichnung des Kartondeckels von Fujimi zeigt nicht den korrekten Verlauf der Verspannung! Die Schwimmerverspannung verläuft am Original steiler und die Tragflachenlängsseile laufen an der Rumpfseite in der Mitte der Tragfläche zusammen. Leider habe ich dass zu spät bemerkt, und so ist meine Verspannung an den Schwimmern nicht korrekt.

Nach dem verspannen, wurden die Details bemalt. Auch die Angelsehnen- Stahlseile erhielten einen schwarzen Anstrich. Das Modell wurde mit Washing versehen und anschließend trockengebürstet.

Zuletzt wurde der Schlitten zusammengebaut und die Aichi darauf gesetzt.

Fazit: Einfacher Bausatz, aber durch die Doppeldeckerauslegung schwer zu bauen. Aufgrund des hohen Preises nur für Liebhaber zu empfehlen.

Karsten Rummer, Zittau (Mai 2009)