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Kyushu J7W1 "Shinden"

Zoukei-Mura SWS 1/48 No.018

Dies ist die erste Veröffentlichung von Zoukei-Mura in dem für den japanischen Hersteller ungewöhnlichen Maßstab 1/48. Im Grunde ist es eine verkleinerte Version ihrer 1/32 Shinden. Wieder einmal bietet ZM einen kompletten Innenraum (Cockpit, Bewaffnung, Motor, usw ...) und damit bleibt die Philosophie die gleiche: die ursprüngliche Maschine innen und außen in der bestmöglichen Weise nachzuahmen.

Das Modell wurde aus dem Kasten gebaut. Das bedeutet, dass nichts hinzugefügt wurde, das nicht im ursprünglichen Bausatz vorhanden war.

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Der Bau begann mit dem Inneren. Drei Untergruppen gibt es hier: Motor, Cockpit und Bewaffnung. Die hohe Menge an Details ist nicht überflüssig, denn Vieles wird am fertigen Modell sichtbar bleiben, vor allem wenn einige Wartungsklappen offen bleiben sollen. Das einzige Element, das am Ende völlig verschwindet, ist der Kraftstofftank unter dem Cockpit. Also braucht man sich hier nicht zu viele Gedanken über die Auswurfmarkierungen machen.

Der Motor im Bausatz ist eine gelungene Darstellung des Mitsubishi MK9D 18 Zylinder Sternmotors. Abgesehen von Leitungen und Schläuche gibt es nicht viel, das man hinzufügen kann. Für die Bemalung des Motors bin ich von den Farbanweisungen des Bausatzes ein wenig abgewichen. Das Cockpit wurde nach Fotos von der Smithsonian Air & Space Museum Maschine bemalt. Letztere ist der einzige überlebende Shinden Prototyp und das erklärt vielleicht warum viele Bereiche des Innenraums neu gestrichen wurden. Die Waffenschacht ist ganz einfach zu montieren und dieses Mal habe ich für die Bemalung die Anweisungen des Bausatzes befolgt.

Die "Haut" des Modells besteht aus einer großen Anzahl von Teilen: Flügelunterseite, Flügeloberseiten, vordere Rumpfhälften, hintere Rumpfhälften, vordere Spitze, hinteres Endteil, Motorabdeckung, Lufteinlässen, Waffenschachtabdeckklappen usw. … Natürlich kommt das Ganze nicht von alleine zusammen. Ich habe lange überlegt, wie ich vorgehen sollte. Wieder einmal bin ich der Bauanleitung nicht gefolgt.

So habe ich es gemacht: Zunächst die Flügelunterseite mit dem Flügelholm verklebt. Ich verwendete Klemmen, um die Teile zusammen zu halten und ließ den Kleber 24 Stunden trocknen. In der Zwischenzeit habe ich die oberen Flügelteile mit ihre jeweiligen Rumpfhälften verklebt. Dies habe ich gemacht um eine mögliche Lücke am Flügelwurzelbereich zu verhindern. Die vorderen Rumpfhälften wurden teilweise in grün vorbemalt, in Bereichen die nachträglich schwierig zu erreichen gewesen wären (siehe Bilder) und dann an die oberen Flügel/hinteren Rumpf Baugruppe geklebt. Wiederum wurde der Klebstoff 24 Stunden gegeben um zu trocknen. Schließlich wurde alles zusammengebaut und mit Klebeband und Gummiband befestigt.

Das Ergebnis war ziemlich gut, außer einem Spalt am oberen Rumpf, direkt hinter dem Cockpit. Es wurde jedoch leicht mit eine kleine Menge Spachtelmasse beseitigt. Ich fand dies war ein sehr kleiner Preis zu zahlen, um an den Flügelwurzeln eine saubere Klebeverbindung zu erzielen. Andere Bereiche, die ein wenig Schleiferei benötigten, waren die Rumpfspitze (knapp unterhalb der kleinen Ente Flügel) und die Waffenschachtklappen. Aber wirklich nur um eine perfekte Oberfläche für die Bemalung zu erzeugen.

Vor dem Lackieren des Modells in seine Tarnfarben wurde die gesamte Oberfläche mit Aluminiumfarbe versehen. Hierfür habe ich Revell Aqua Color (90 Silber) verwendet . Das erlaubte mir später Chipping-Effekte mit Masking Sol (Gummi Maske) zu erreichen und einige Flächen in Naturmetall zu lassen wie auf einigen Original Fotos zu sehen ist. Für die grüne Tarnung habe ich Tamiya XF -70 Dark Green 2 (IJN) verwendet und für die untere Flächen XF -12 JN Grau, natürlich mit Pre-Shading und Farbmodulation.

Die Markierungen wurden mit Masken gemacht (Hinomarus) und die Wartungs- und Warnhinweise sind Abziehbilder des Bausatzes die über zwei Schichten Klir (französisch Version von Future) aufgebracht wurden. Die Strukturlinien habe ich mit Tamiya Panel-Line Accent Colors (Dunkelbraun und Schwarz) ergänzt. Verwitterung wurde mit Mikro-Malerei (etwas hellere Farben mit einem 00 Pinsel aufgetragen) und Verläufe (Faber-Castell Pitt Stift) über eine matte Oberfläche (Gunze H20) erreicht.

Nach der Bemalung, bestand der Rest der Arbeit darin, alle die kleinere Teile zusammenzukleben: Fahrwerk, Propeller, Klappen, Klarsichtteile, Antennen usw. …

Insgesamt fand ich, dass der Bau Zoukei-Muras 1/48 Shinden eine sehr angenehme Erfahrung war. Jedoch, aufgrund der relativen Komplexität des Bausatzes, kann ich es nur erfahrenen Modellbauer empfehlen. Die Passgenauigkeit ist gut, aber man muss bei der Konstruktion sehr aufpassen, denn jede kleine Ungenauigkeit zu Beginn kann später zu größeren Problemen führen. Es ist bei weitem die beste Shinden in 1/48 und ich kann es kaum erwarten die Ta152H im gleichen Maßstab mit den gleichen Features in den Händen zu haben.

Jean-Luc Formery, Frankreich (März 2014)