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Vickers Supermarine Seafire Mk.III
Aèronavale Frankreich

Sword - 1/72

Vorbild: Gegen Ende des zweiten Weltkrieg und danach erwarb Frankreich für seine Marineluftstreitkräfte Aèronavale in England diverse gebrauchte FAA "Seafire" Mk. III. Vergleicht man die Mk. III mit der Mk. XV, so ergeben sich, beim genaueren hin sehen, diverse rein äußerliche Unterschiede, die da sind: Anderer Motor, andere Propellerblätter, andere Abgasanlage, anderer Vergaser Lufteinlaufkanal, andere Antennenanlage, anderes Seitenleitwerk, andere Hauptfahrwerksstreben...

Bausatz: Der Bausatz punktet positiv mit schönen versenkten Gravuren, insbesondere am Rumpf und auf der Oberseite der Tragflächen. Auf der Unterseite der Tragfläche habe ich die Gravuren nachgraviert.

Das Cockpit ist sehr umfangreich, was die Anzahl der Teile (11) betrifft. Auch gut herausgearbeitete Seitenpaneele sind vorhanden, wo die seperat vorhandenen Flaschen, die Innenseiten aufwerten. Den Sitz tauschte ich durch ein neues Resinteil von QUICKBOOST aus. Hier sind auch Gurte aufgegossen, sowie diverse Hebelchen vorhanden.

Für den Einbau der Abgasanlagen sind in diesem Bausatz keinerlei Teile vorhanden. Ich habe deshalb Taschen aus EVERGREEN sheet angefertigt. Ich fütterte diese Teile auch komplett an den Seiten mit Plastikstreifen aus, um später eindringen von Staub zu verhindern. Die Abgasanlagen im Bausatz (Variante Fishtail) sind Resinteile, welche schlecht abgegossen sind. Ich entschied mich deshalb für den Einbau von QUICKBOOST - Teilen, die von sehr guter Qualität sind.

Die Kanonen für die Tragflächen sind als Plastikteile vorhanden. Sie sind von schlechter Qualität. Ich entschied mich wieder für den Einbau der ausgezeichneten 20 mm Hispano Kanonen aus Metall von MASTER aus Polen. Die 4 Tragflächen MG sind nur angedeutet. Hier sollte man aktiv werden und richtige Bohrungen fertigen, bzw. MG-Läufe einbauen. Letztere fertigte ich aus ALBION ALLOYS Metallröhrchen aus England.

Der Antennenmast stammt aus dem Bausatz. Antennendraht und Anlenkpunkt am Seitenleitwerk wurden jedoch beim franz. Original demontiert. Statt dessen besitzt das französische Flugzeug eine so genannte IFF Antenne. Diese befindet sich, zweiteilig, auf der Unterseite des Rumpfes zwischen den Tragflächen (Foto gelber Pfeil). Ich habe diese Teile aus Plastikmaterial und Messingdraht neu angefertigt (je 4 Einzelteile, insgesamt ca 2 mm groß !!!), da diese Teile im Bausatz nicht vorhanden sind.

Dem Propeller spendierte ich wieder eine Messingachse und damit Drehbarkeit! Er ist aus 3 Teilen, plus Messingachse zu verkleben. Für den besseren Halt der Messingachse klebte ich in der Spitze innen auch noch eine gebohrte Plastikbuchse ein.

Die Hauptfahrwerksstreben sind nur jeweils einteilig vorhanden. Mit den strukturierten Innenseiten der Fahrwerksklappen, sehen sie recht gut aus. Die Hauptfahrwerksschächte in den Tragflächen sind aus 5 Teilen pro Seite zu verkleben. Anschließend muss wieder zur Feile gegriffen und die Sache passgenau nachgearbeitet werden. Die Hauptfahrwerksräder stammen aus dem TAMIYA Restefundus. Das Heckspornrad aus dem Bausatz ist von guter Qualität.

Den Vergaser Lufteinlaufkanal habe ich ebenfalls geändert. Lang und breit, wie im Bausatz, ist er nur bei den britischen Maschinen. Schmal und relativ kurz dagegen, bei dem franz. Flugzeug. Ich habe den Vergaser Lufteinlaufkanal aus TAMIYA/HASEGAWA Resten und EVERGREEN sheet neu aufgebaut. Den Fanghaken kann man herunter hängend einbauen. Ich entschied mich aber dafür, den Fanghaken wieder eingefahren einzubauen. Dadurch war auch wieder zusätzliche, umfangreiche Nacharbeit erforderlich.

Als Kleinteile sollen noch das Zielgerät über dem Armaturenbrett und der Außenspiegel, außen auf dem Kabinenrahmen zu montieren, erwähnt werden. Beide Teile sind aus Klarsichtmaterial hergestellt.

Auch hier gilt wieder: Der Zusammenbau der Tragflächensektion und der Zusammenbau der Tragfläche mit dem Rumpf sind sehr, sehr nacharbeitsintensiv. Richtig passt eigentlich fast kein Teil! Hier muss man wirklich sehr viele Stunden investieren. Wer also mit dem Bau dieses Modells von SWORD beginnt, sollte wissen, worauf er sich modellbauerisch einlässt! Ein relativ schnelles, gutes Ergebnis, ist hier nicht zu erzielen.

Die verwendeten Farben sind Enamel von Revell, Testors und Humbrol. Beim Altern muss man sehr vorsichtig und langsam vorgehen, da die Gravuren nicht sehr tief sind.

Decals: Man kann das Flugzeug wahlweise als Jäger der britischen Royal Navy (2 Varianten), oder der französischen Aèronavale bauen. Farbige Seitenrisse der drei Versionen befinden sich auf der Rückseite der Bausatzschachtel. Ich entschied mich anders: Ich verwendete einen Decalbogen von AEROMASTER, um die dargestellte Maschine abbilden zu können. Wie bei AEROMASTER üblich, lassen sich diese Decals sehr gut verarbeiten.

In der recht guten SWORD Bauanleitung gibt es auch ein Blatt zur Darstellung des stencilings. Der Decalbogen stammt von TECHMOD aus Polen. Er ist sehr exakt gedruckt. Allein der Stencilbogenbereich, mit über 50 Wartungsmarkierungen, ist als sehr positiv zu bewerten. Leider ist die Darstellung für das Stenciling in der Bauanleitung teilweise wieder lückenhaft. Leider gibt es kein Decal für das gut strukturierte Armaturenbrett.

Fazit: Trotz aller Kritik, ein ganz schöner Bausatz! Für den Modellbauer mit Erfahrung und viel Geduld (!!!), durchaus zu empfehlen...

Literatur: Sehr zu empfehlen ist das folgende Heft:

WARPAINT SERIES No.
Vickers Supermarine SEAFIRE; Kev Darling
Warpaint Books Ltd.; www.warpaint-books.com

Ralph Fengler, Berlin (April 2013)