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ATR-42-500 - Eurowings ca. 1998

Italeri 1801 - 1/144

Modellbau: Nachdem der Bausatz bereits in einem First Look vorgestellt wurde, habe ich diesen nun gebaut. "Out of the box", wie es so schön heißt. Also direkt aus der Kiste ohne große Veränderungen. Ich bin am Ende der 1990ziger Jahre mit einer ATR-42 von Berlin-Tempelhof nach Frankfurt am Main geflogen. Damals noch mit der völlig unabhängigen Eurowings, die heute zum Lufthansakonzern gehört.

Das Modell hat eine gute Passgenauigkeit, das Zusammenkleben gemäß der Bauanleitung verlief also problemlos. Entgegen meiner Befürchtungen passte auch das Cockpitglas perfekt in die Öffnungen im Rumpf. Das Teil muss bei der Montage der Rumpfhälften schon mitmontiert werden, also habe ich die Scheiben schon gleich abgeklebt. Die Rumpfschalen habe ich innen dunkel lackiert.

Die Tragflächen bestehen aus jeweils einer kompletten Oder- und Unterschale. Das heißt, man bekommt eine ziemlich dicke Flügelhinterkante. Wen dies stört, muss in der Fläche schleifen um einen realistischen Eindruck hinzubekommen. Das gilt dann aber auch für die in einem Stück gegossenen Höhenruder und auch für die Hinterkante des Seitenleitwerks. Ergo habe ich mir das geschenkt und es so genommen, wie es kam.

Leider sind dem Modell nur die Sechsblattpropeller der -500er Version beigefügt, obwohl im Spritzguss Teile entfernt wurden, die die Vierblattpropeller hätten sein können. Warum auch immer. Schade. Für "meine" ATR benötigte ich Vierblattpropeller, es fanden sich noch welche von Aeroclub aus Weißmetall im Fundus. Die Details und das Fahrwerk habe ich zuletzt montiert, alles passte perfekt an seinen Platz. Die Fenster lasse ich ja immer offen, am Ende befüllt mit Microscale Kristal Klear.

Den beigefügten Ständer habe ich nicht verwendet.

Farben und Decals: Die Decals habe ich bei NASCA Decals gekauft, mit der Bitte die gedruckten Fenster wegzulassen. NASCA fügt seinen Decals auch einen Detailsatz für die ATR bei, so dass ich die Bausatzdecals nicht benötigte. Die Grundlackierung ist das Weiß X2 von Tamiya, das Grau ein etwas mit Weiß aufgehelltes SkyGrey XF-19, auch von Tamiya. Nach der Lackierung versiegelte ich das Flugzeug mit Future.

Persönliche Schlussbemerkung: In meinen Augen ein schönes, kleines Modell. Leider nicht ganz auf der Höhe der Zeit, was die Spritzgusstechnik angeht.

Die Gravuren dürften feiner ausfallen und für die Hinterkanten von Tragflächen und Seitenleitwerk gibt es bei den Mitbewerbern heute bessere Techniken. Die Form des Flugzeuges ist optisch gut getroffen, lediglich die Schnauzte passt für mich nicht ganz zum Original. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Auf jeden Fall ein kindgerechter Bausatz, der insgesamt als hochwertiger Einstiegsbausatz bezeichnet werden kann. Vielleicht erfreut uns Italeri ja noch mit früheren ATR-42-Versionen und einer ATR-72 Variante, wozu es ja "nur" einen längeren Rumpf bräuchte.

Viel Spaß beim Nachbasteln!

Uwe Damaschek, Berlin (Februar 2016)